Dogville
In dem Örtchen Dogville, abgeschnitten vom Rest der Welt, ist noch nie etwas von Relevanz passiert. Doch dann platzt Grace (Nicole Kidman) in die ärmliche Idylle. Sie ist auf der Flucht vor Gangstern und bittet die Einwohner darum, sie zu verstecken. Die willigen ein, aber da sie ihr nicht trauen, legen sie ihrem Aufenthalt eine Frist auf: Wenn auch nur einer der 15 Einwohner nach zwei Wochen noch immer kein Vertrauen zu Grace gefasst hat, muss sie wieder gehen. Sie schafft es, die Leute zu überzeugen. Aber schnell kippt die Stimmung und die Schuld, in der Grace steht, wird immer schamloser ausgenutzt. „Dogville“hat auch nach 15 Jahren nichts von seiner Faszination verloren. Die großartigen Darsteller, die perfiden psychologischen Dynamiken und das eigenwillige Szenenbild ergeben ein fantastisches Konglomerat, das nicht ohne Grund zum besten dänischen Film des Jahrtausends gewählt wurde. Lars von Trier, der in dem Glauben aufwuchs, jüdisch zu sein und sich damit sehr wohl fühlte, 2011 aber von den Filmfestspielen in Cannes ausgeschlossen wurde, weil er sich als Nazi bezeichnet hatte, ist bekannt für seine Skandalfilme, aber noch bevor sein Ruf sich diesbezüglich verfestigte, begann er seine zwar experimentell angehauchte, aber durchaus noch kommerziell erzählte Usa-trilogie mit „Dogville“. Die Fortsetzung „Manderlay“, die bislang ebenfalls noch nicht auf Blu-ray erschienen ist, kam 2005 in die Kinos und der dritte Teil, der „Washington“heißen soll, steht noch aus. Als Bonusmaterial gibt es lediglich – versteckt bei den Sprachoptionen – einen informativen Audiokommentar mit optionalen deutschen Untertiteln von Autorenregisseur Lars von Trier und Kameramann Anthony Dod Mantle.