Mein linker Fuß
Alles, was Christy Brown (Daniel Day-lewis) bewegen kann, ist sein linker Fuß. Als Kind hielt ihn sein Vater für geistig behindert, aber als Christy lernte, mit seinem Fuß zu schreiben und so kommunizieren konnte, änderte sich sein Leben. Er entwickelt sich sogar zu einem großartigen Maler, aber als Gefangener im eigenen Körper hilft ihm auch sein Erfolg nicht dabei, das zu bekommen, was er wirklich will – ein normales Leben mit einer Frau. Aber die Frauen, die ihn umgeben, lieben ihn nur auf platonische Weise. „Mein linker Fuß“gilt als Filmklassiker und der Roman steht häufig als Empfehlung auf dem Lehrplan für Englisch. Daniel Day-lewis erhielt für die Hauptrolle 1990 seinen ersten Oscar und heimste ausgesprochen gute Kritiken ein. Und dennoch... „Mein linker Fuß“beinhaltet eine der herausragendsten Schauspielleistungen überhaupt, aber besonders liebenswürdig ist die Figur nicht. Auch die trotz der eher kurzen Laufzeit langsame Erzählweise ist mitunter anstrengend geraten. Und die fade Betulichkeit, die Regisseur Jim Sheridan in sein Erstlingswerk steckte, mag zwar der literarischen Vorlage geschuldet sein, aber manchmal muss man als Regisseur eben davon abweichen, auch bei Autobiografien. Letztlich ist „Mein linker Fuß“eine Liebeserklärung an das Leben, wie schwer es manchmal ist und wie nur (Nächsten-)liebe uns retten kann. Aber diese Botschaft ist 30 Jahre nach Erscheinen des Films arg abgenutzt und nahezu unglaubwürdig, wenn der Film dazu kein „Aber“vermittelt – und genau das macht er nicht. Sammler klassischer Genre-filme bekommen hiermit dennoch einen wichtigen Eintrag für ihre Bibliothek.