Natsume Yujin-cho The Movie: Ephemeral Bond
Komplexe japanische Anime-titel sind nicht gerade leicht zu merken. Wenn sie dann auch noch wie bei der vorliegenden Blu-ray so klein auf die Verpackung geschrieben werden, dass sie faktisch nicht erkennbar sind, ist der Verkaufserfolg „garantiert“. Doch Zynismus beiseite: Der Kinofilm zur gleichnamigen Anime-serie „Natsume Yujin-cho“ist durchaus empfehlenswert, selbst wenn man die Manga-vorlage und die Serie nicht kennt. Der Film ist eigenständig genug, um als alleinstehend zu funktionieren, und handelt von Takashi Natsume, der Geisterwesen, sogenannte Yokai, sehen kann. Neben dieser Fähigkeit hat er auch das magische „Buch der Freunde“von seiner verstorbenen Großmutter geerbt. Mit den darin befindlichen Namen erhält der Junge Macht über all jene spirituelle Wesen, die seine Großmutter in Jugendjahren in spielerischen Wettstreiten jedweder Art besiegt hat. Daher sind die Geschöpfe erpicht darauf, dass er sie von diesem Joch befreit. Gewalttätigere Geister-formen wollen ihm gleich das ganze Buch abjagen. Wider Erwarten ist der Held der Geschichte aber erfreulich zugänglich und legt mehr Wert darauf, die Hintergründe zu erfahren, als Geister mit Gewalt zu vertreiben. Im Gegenzug geben ihm diese Einblicke in die Erinnerungen, die sie mit seiner Großmutter teilten. Als Natsume eines Tages eine menschliche Bekannte von ihr trifft, nimmt ein besonders dramatisches Kapitel seinen Lauf. Statt der üblichen Action-kost samt Schwert- und Zauberelementen schlägt der Film angenehm ruhige und melancholische Töne an. Hier geht es viel um (Zwischen-)menschlichkeit und Familie, wobei auch unheimliche Faktoren am Rande eine Rolle spielen. So treibt im Hintergrund beispielsweise ein unheimlich haarig aussehender Geist sein Unwesen. Dank des mysteriöserweise dreigeteilten Geisterkaters Nyanko kommt zudem die Komik nicht zu kurz. Verpackt in wunderbaren, wenn auch etwas blassen Bildern ist dieses Drama also durchaus für Genreneulinge geeignet.