Dragon Ball Super: Broly
Aufwendige Animationen, neues Design und gewaltige Schlagkombos in schwindelerregenden Höhen– so kämpft sich der zwanzigste „Dragon Ball“-kinofilm mit Leichtigkeit an die Spitze. Der bisher umsatzstärkste Film überholt seine Vorgänger mühelos und erlaubt dem bei Fans ungeschlagenen Liebling „Broly“endlich den Einstieg in den offiziellen „Dragon Ball“-kanon. In ihm finden Son Goku und Vegeta ihren bisher härtesten Gegner. Kein Wunder, dass es ordentlich knallt. Aber warum fühlt sich der ganze Film an wie ein einziges Déjà-vu? Der Planet Vegeta, besiedelt vom Kriegervolk der Saiyajin, steht seit Jahren unter der Kontrolle von Freezer und seinem Vater King Cold. Als neben König Vegetas gleichnamigen Sohn ein noch stärkerer Saiyajin heranwächst, lässt der König diesen auf einen entfernten Planeten verbannen. Broly heißt das Kind und er sollte zum mächtigsten aller Saiyajin heranwachsen. Auf Rache schwörend, trainiert Brolys Vater seinen Sohn, muss ihn aber bald mit einem Schockhalsband unter Kontrolle bringen.
Superman-saiyajin
„Dragon Ball“-fans wissen bereits, wie die Geschichte weiter geht. Nicht nur wurde der Fall des Planeten Vegeta bereits häufiger erzählt als so manche Bibelgeschichte, auch ist sie beinahe identisch mit einem gewissen Superhelden mit rotem Cape und „S“auf der Brust. Kurz vor der Zerstörung des Planeten wird der junge Kakarott, später Son Goku, von seinem Vater in eine Kapsel gesteckt und auf die Erde geschossen. Dort sollte er im Laufe der Zeit zum Stärksten aller Helden heranwachsen. Merkwürdig nur, dass die Geschichte immer wieder kleine Abweichungen nimmt. Hieß es doch einst, Son Goku sei mit der Mission, die Menschheit zu unterwerfen, gesendet worden und nicht zur Rettung von seinen liebevollen Eltern. Auch Brolys Geschichte ist keinesfalls neu. Einst gemunkelt als der wahre „legendäre Super-saiyajin“, bekam das Muskelpaket seine ersten Auftritte schon in den frühen 1990ern im 8. und 10. „Dragon Ball Z“-film. Doch wie so vieles wurde auch seine Geschichte beim Start von „Dragon Ball Super“unter den Teppich gekehrt. Nun kehrt Reboot-broly, nennen wir ihn Re-broly, auf die Leinwand zurück. Das Quasi-remake wäre nicht so schlimm, würde nicht Freezer als Strippenzieher im Hintergrund agieren. Getrieben vom albernen Wunsch, durch die Dragon Balls einige Zentimeter zu wachsen, ist der einst gefährliche Bösewicht inzwischen zum Cartoon-schurken degradiert. Unter seiner Anleitung tritt Broly schließlich den Kampf gegen Son Goku und Vegeta an. Originalität ist es also nicht, womit dieser Film punkten kann. Etwas Abwechslung hätte da nicht geschadet. Die eine oder andere Überraschung gibt es trotzdem.
Neuer Look und alte Stimmen
Das wahre Highlight sind eben doch die enorm aufwendigen Animationen. Grelle Farben und die Spezialangriffe erhellen den ganzen Raum. Die Kamera ist ständig in Bewegung. Für einen einzigen Schlag schwenkt sie fünfmal um den Angreifer, folgt der Faust dann mitten ins Gesicht
des Getroffenen. Es ist manchmal schon zu viel des Guten. Aber das Studio weiß eben, wie es die Fans nach all den Jahren noch beeindrucken kann. Auch die neuen Designs sind ein Pluspunkt. Statt der gewohnt härteren Designs von Yamamuro übernahm Toeis Naohiro Shintani die Zeichnungen und die bestechen mit weicheren, traditionelleren Körperformen und Linien. Während sich bei Son Goku und Co sonst die Muskeln stapeln, geht Naohiro zurück zu den unschuldigen Wurzeln der Serie und das sieht einfach toll aus. Zudem wird es deutschen Fans freuen, dass mit Tommy Morgenstern, Oliver Siebeck, David Nathan und Co. kehren die Originalsprecher aus „Dragon Ball Z“zurück.