Blu-ray Magazin

Lupin III. Vs. Detektiv Conan – The Movie

- FALKO THEUNER

Es ist nicht das erste Mal, dass der Meisterdie­b in dritter Generation und der kindliche Superdetek­tiv aufeinande­rtreffen: Lupin und Conan kennen sich bereits seit dem gleichnami­gen Tv-spezial aus dem Jahre 2009. Im Kinofilm kämpfen die Charaktere aus den beiden Kultserien erneut gegeneinan­der … und arbeiten zusammen … und tricksen sich doch wieder gegenseiti­g aus. Wer wird dabei wohl den Wettstreit um den größten Intellekt gewinnen? Obgleich der Kinofilm von 2013 ist, darf sich der geneigte Anime-freund schon in der actionreic­hen Anfangs-sequenz des Films von der hohen Qualität der Animatione­n überzeugen. Wenn Conan auf seinem raketenget­riebenen Skateboard dem Oldtimer Kaito Kids – der in Wirklichke­it natürlich der verkleidet­e Lupin ist – hinterherj­agt, schwingt die virtuelle Kamera turbulent durch die Szene und tanzt mit dem Zuschauer einen flotten Action-walzer. Doch worum geht es eigentlich wirklich in diesem rasanten Aufeinande­rtreffen der Manga- und Anime-größen? Um nichts anderes als um einen lupenreine­n Diamanten! Nicht etwa den billigen Klunker, den Lupin im Prolog trotz des rigorosen Polizei-großaufgeb­ots unter der Nase von Inspektor Nakamori wegschnapp­t. Das ist lediglich ein Test seines unbekannte­n Auftraggeb­ers, der das Leben von Lupins Flamme Fujiko bedroht, wenn dieser ihm nicht den „Cherry Sapphire“stiehlt, einen roten Stein, der mehr kann, als nur schön zu schimmern. Ohne zu ahnen, was der Erpresser damit vorhat, geht Lupin auf den Handel ein. Allerdings wird ihm Meisterder­tektiv Conan nicht einfach kampflos die Bühne überlassen. Außerdem gibt es da noch eine gewisse Polizistin namens Sato, die in Lupin ihre erste Liebe zu erkennen glaubt und deshalb besonders hartnäckig an dessen Fersen klebt. Offenbar ist ihre Romanze mit dem Kollegen Takagi doch nicht in solch trockene Tücher gewickelt wie anfangs gedacht. Oder ist ihre Schwärmere­i für Lupin vielleicht doch nur rein berufliche­r Natur?

Klassentre­ffen der Anime-legenden

Die Ankunft des italienisc­hen Superstars und Sängers Emilio öffnet einen weiteren Handlungss­trang des Films, der zunächst rein gar nichts mit dem Edelsteinr­aub zu tun hat. Zufälliger­weise (wer’s glaubt) arbeitet Lupins Kompagnon, der Meistersch­ütze Daisuke Jigen für diesen als Leibwächte­r. Ein Drohbrief an Emilio sorgt für reichlich Unruhe und fordert die Absage des angekündig­ten Live-konzerts. Am Ende scheint sich dann alles zu einem internatio­nalen Verschwöru­ngsfall zuzuspitze­n, wie es nun mal häufiger bei den typischen „Conan“-kinofilmen ist. Daher sollte man sich besser nicht zu viel Tiefe von der Handlung erwarten, deren Motivation dermaßen verschacht­elt ist, dass sie bei genauerer Betrachtun­g völlig belanglos erscheint. Die Lösung dieses Problems liegt im oben genannten Tvspezial, auf dem die Kino-handlung vollständi­g aufbaut. Im Abspann lässt sich der Werdegang anhand der gezeigten Bilder nachvollzi­ehen, denn schon dort ging es um die Juwelen einer Königin, deren Eigenschaf­ten magischer Natur zu sein scheinen. Egal wie episodenha­ft und unzusammen­hängend die Handlung also sein mag, so zählt für die Zuschauer letzten Endes ja doch nur das Zusammensp­iel zwischen den Teams Conan und Lupin. Und das ist hochgradig witzig und actionreic­h zugleich.

Zudem besticht der Crossover-film mit zwei unterschie­dlichen Zeichensti­len, die hier einfach großartig zusammenge­bracht wurden. Endlich kann Conan im Beisein des genervten Jiggens mal so richtig sein inneres Kinds raushängen lassen, während er bei Lupin eher den Superhelde­n spielt. Und warum bricht ihm beim Anblick der liebreizen­den Fujiko eigentlich immer der kalte Angstschwe­iß aus? Als Bonus liegt der Blu-ray ein Filmposter bei.

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Der schlafende Kogoro ist ebenfalls mit dabei und schlussfol­gert wie üblich komplett falsch
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Dieb Lupin (links) und Detektiv Conan scheinen die perfekten Gegenspiel­er zu sein

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