Lying And Stealing
Die Schlacht von Long Tan
Ivan (Theo James) muss bei dem dubiosen Immobilienmakler Dimitri (Fred Melamed) eine Menge Schulden abbezahlen. Deshalb stiehlt er für ihn verschiedene Kunstwerke. Bei einem seiner Fischzüge begegnet er der undurchsichtigen Elyse (Emily Ratajkowski), die ebenfalls manchmal lange Finger bekommt und bei Leuten in der Kreide steht, die man besser nicht zu lange warten lässt. Also schmieden sie einen Plan, bei dem eine Hand die andere wäscht.
Es dauert eine ganze Weile, bevor klar wird, worum es in „Lying And Stealing“überhaupt geht, denn gelogen und gestohlen wird von Anfang an, aber eine wirkliche Handlung wagt sich nicht zu erheben. Stattdessen bezieht der Film seinen Unterhaltungswert hauptsächlich aus den ansprechend inszenierten Einbrüchen und Diebstählen des Protagonisten. Die erinnern zwar sehr an das, was man aus den „Ocean’s“-filmen kennt, aber wer sagt, dass eine Kopie bzw. eine Hommage langweilig sein muss? „Lying
And Stealing“macht auch keinen Hehl daraus, dass Regisseure wie Paul Mcguigan und vor allem Guy Ritchie offensichtlich einen großen Einfluss auf Matt Aselton hatten. Aselton hatte seit seinem Erstling „Gigantic“von 2008 keinen Film mehr geschrieben oder gedreht, sondern widmete sich seiner Karriere in der Werbebranche. Das ist schade, denn auch wenn „Gigantic“wie auch „Lying And Stealing“keine Riesenwürfe sind, lassen beide doch ein großes Talent erkennen. „Lying And Stealing“sieht gut aus, bietet zum Teil interessante Figuren und ist, wenn schon langatmig und nicht sehr handlungsintensiv, doch gerade noch hinlänglich kurzweilig, sodass der Zuschauer eben doch dranbleibt.
Lange gab es keinen neuen Vietnam-kriegsfilm mehr, schon gar nicht einen aus anderer als der amerikanischen Perspektive. Allerdings unterscheidet sich der Blickwinkel der australischen Großproduktion „Danger Close“nicht erheblich von dem amerikanischen, schließlich kämpften die Aussies als Alliierte an der Seite der Amis. Ungewöhnlicher ist der Schauplatz, da die titelgebende Schlacht nicht im gewohnten Dschungel-umfeld, sondern auf einer Kautschuk-plantage stattfand. Im spektakulär inszenierten Kugelhagel zerstieben nicht nur die australischen Helden wie die erschreckend gesichtslos dargestellten Vietnamesen, sondern zerplatzen auch die Gummibäume auf fast schon orgiastische Weise. Deutlich gewöhnlicher ist die Handlung, wenn man den erzählerischen Unterbau des actionschweren Werkes überhaupt so nennen will. Eine australische Einheit wird 1966 in Vietnam in den Kampf gegen den Gegner geschickt, der sich als stärker herausstellt, als zuvor angenommen. Entsatz gibt es nicht. Nun heißt es also durchhalten gegen einen überlegen scheinenden Feind. Sinn und Zweck werden vom Film nicht hinterfragt, weder vom Einsatz noch vom Krieg selbst, womit „Danger Close“sich sowohl inhaltlich als auch bezüglich der wollüstig inszenierten Baller-exzesse deutlich näher in den 1980ern ansiedelt als bei modernen Genrewerken. Die Darstellung der Gefechte ist dafür auf dem neuesten Stand, doch müssen sich die schablonenhaften
Charaktere dem Actionfokus unterordnen. „Vikings“-star Travis Fimmel spielt einen Major, dessen Ehrgeiz an Grausamkeit grenzt – eine solide Darstellung, die aber sicher nicht im Gedächtnis haften bleibt.