Lonesome Dove Church
Der christliche Neo-western mit Tom Berenger in der Hauptrolle handelt von einem fiktiven Vatersohn-tripp durch den sogenannten Wilden Westen des 19. Jahrhunderts. Nachdem er aufgrund einer Predigt gegen Sklaverei seiner Kirche verwiesen wurde, begibt sich der Pfarrer John Shepherd (Tom Berenger) auf die Suche nach seinem Sohn Isaac (Greyston Holt), der wegen Raubes und Mordes gesucht wird und auf den ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Isaac hat kurz zuvor eine Kutsche ausgeraubt und dabei mehrere Männer erschossen, weshalb der Steckbrief absolut berechtigt ist. Dennoch will John das abtrünnige Schäfchen wieder auf den rechten Pfad bringen, was ihn allerdings dadurch ebenfalls in die Schusslinie des ausgeraubten Geschäftsmannes Butch Henley (Alex Zahara) bringt. Bewaffnet mit allerlei Bibel-zitaten schlägt der Film einen ausgesprochen ruhigen Ton an, lässt die Helden gegen den Bösewicht antreten und präsentiert eine obligatorische Liebesgeschichte,
die Isaacs gesetzloses Verhalten begründen, aber auch dessen möglichen Sinneswandel motivieren soll. Leider stimmt die Chemie zwischen den beiden nicht und auch die Vater-sohn-beziehung strauchelt in ihrer Glaubwürdigkeit mangels der schauspielerischen Fähigkeiten Greyston Holts und dessen cartoonhafter Inszenierung. Tom Berenger wiederum arbeitet routiniert und erdet das klassische Western-drama. Der Schauspieler, der einst den Sgt. Barnes in „Platoon“und den Scharfschützen in der „Sniper“-action-reihe gab, schlägt nun ruhigere Töne an und spielt jemanden, der der Anarchie und Waffengewalt des Wilden Westens mit beschwichtigenden Worten entgegentritt.