Ich war noch niemals in NY
Musical
OT: Ich war noch niemals in New York L: DE J: 2019 V: Universal Pictures B: 2.35 : 1 T: Dolby Atmos R: Philipp Stölzl D: Heike Makatsch, Katharina Thalbach, Moritz Bleibtreu LZ: 117 min FSK: 0 W-cover: k. A.
Musicals sind von Natur aus bunt, kitschig und größer als das Leben. So auch Philip Stölzls Verfilmung von Udo Jürgens bekanntem Bühnenstück. Hier wird gesungen und getanzt, strahlen die Farben bon-bon-mäßig grell und die Klischees sprudeln nur so in Form von Stereotypen. Da wäre die dauergestresste Fernsehmoderatorin Lisa (Heike Makatsch), die erst noch entdecken muss, dass es wichtigeres im Leben gibt als ihre Karriere. Ihre nach einem Sturz an Amnesie leidende Mutter Maria (Katharina Thalbach) schmuggelt sich wegen des zuletzt im Radio gehörten Udo-jürgens-songs auf ein Kreuzfahrtschiff nach New York. An Bord befinden sich Eintänzer Otto (Uwe Ochsenknecht) und Klischee-stochastiker Axel (Moritz Bleibtreu), die die Herzen der beiden Damen höher springen lassen. Umgeben sind sie von weiteren farbenfrohen Charakteren, darunter Bordzauberer Costa (Pasquale Aleardi) und Maskenbildner Fred (Michael Ostrowski) sowie der von Stefan Kurt gespielte Schiffskapitän. Es ist also ein musikalisches Aufeinandertreffen deutscher Film- und Pop-größen, die teils 1:1-Adaptionen, teils neue Variationen von Udo Jürgens’ Liedern zum besten geben und dabei die lang ersehnte Liebe finden. Wer sich für solche Heile-welt-konstrukte nicht erwärmen kann, wird vermutlich generell vom Musical-genre abgeschreckt sein. Auch dass Kreuzfahrt-schiffe generell in der Kritik der Ressourcen-verschwendung stehen, muss ausgeblendet bzw. durch wohlige
„Love Boat“-erinnerungen ersetzt werden, damit man den Film genießen kann. Wer all dies beherzigt, bekommt eine gut ausgestattete, in aufwendigen Kulissen stattfindende musikalische Reise.