10 Minutes Gone
Wenn ein Filmplakat oder ein Cover damit wirbt, der Film wäre „vom Produzenten von“irgendeinem anderen Film, ist das ein ziemlich zuverlässiges Signal, die Finger davon zu lassen. Der Grund ist einfach: Praktisch jeder Film hat zehn oder mehr Produzenten und nur weil einer davon eine womöglich sehr geringe Geldsumme in einen Erfolgsfilm investiert hat, heißt das längst nicht, dass diese Person ein Händchen für gute Stoffe hat. Und dass Hauptdarsteller Michael Chiklis, den man am ehesten als Ben Grimm bzw. „das Ding“aus „The Fantastic Four“kennt, mal einen Golden Globe als bester Seriendarsteller für „The Shield“gewonnen hat, bedeutet auch nicht, dass er immer überzeugend schauspielert. In „10 Minutes Gone“, in dem er einen verratenen Bankräuber spielt, der herausfinden muss, wer ihn übers Ohr gehauen hat, gibt Chiklis eine eher fragwürdige Performance, die zwischen Overacting und mimischer Lethargie schwankt. Der Plot des Films ist eigentlich gar nicht so schlecht: Verratener Gangster nimmt Rache. Das ist nicht die langweiligste Drehbuchidee, die es je gab, auch wenn solche Filme manchmal etwas abgedroschen sind. Zumindest anfangs kann „10 Minutes Gone“noch punkten: Die unfreiwillig witzigen Dialoge, die durch die mehr als fragwürdige Synchronisation nicht gerade besser werden, verebben jäh, als der Banküberfall beginnt. Und der ist recht ansprechend gedreht. Realistisch umgesetzte Schießereien sind kurioserweise selten in amerikanischen
Filmen, aber hier ist zumindest dieser Teil des Films, der in Rückblenden immer wieder hervorgekramt wird, durchaus sehenswert. Als Bonusmaterial gibt es ein paar Trailer und ein kurzes Feature.