Quiet Comes The Dawn
Die 20-jährige Sveta (Alexandra Drozdova) ist der Spross einer geistig verwirrten Frau (Oksana Akinshina), die gestorben war, als sie aus den Fängen einer Sekte entkommen wollte. Jene hatte auf den sogenannten „Gesichtslosen“gewartet, einen Dämon, der träumende Menschen befällt, um in die reale Welt eindringen zu können. Wie es so ist, in der Welt der Dämonen, sucht er jetzt Sveta und einige andere Teilnehmer eines Schlafexperiments heim, in dessen Verlauf die vier Probanden in einen gemeinsamen Klartraum versetzt wurden. Jeder der Teilnehmer hat seine eigene finstere Vergangenheit und muss sich jetzt den sprichwörtlichen Dämonen eben jener stellen. „Quiet Comes The Dawn“ist ein, man kann es nicht anders sagen, einfallsloser Aufguss schon tausendmal erzählter Horror-sujets, deren Buh!-halbwertzeit schon längst überschritten ist. Verwandte Plots finden sich in „The Nightmare“(2015) oder, ganz klassisch, in der mittlerweile 35 Jahre alten
„Nightmare On Elm Street“-reihe. Einen neuen Twist verleiht die russische Produktion dem Thema nicht, aber trotzdem ist nicht alles schlecht an dem etwas einfach geratenen Horrorfilm: Die Schockeffekte sitzen größtenteils und auch die naheliegend düstere Atmosphäre erfüllt ihren Zweck zuverlässig. Als dritter Film bei einem Horror-marathon kann man diesen also getrost heranziehen, ohne dass er im Gedächtnis bleiben wird – dafür ist der horroraffine Zuschauer in den letzten Jahren viel zu sehr verwöhnt worden mit den Werken eines James Wan oder David F. Sandberg, die sich nicht in manipulativen Farbfilterspielereien verloren und ihren Figuren keine pflaumenweichen Dialoge in den Mund schrieben.