Blu-ray Magazin

Greenland

- FALKO THEUNER

Gerade eben war noch alles normal. Kurz bevor die kleine Feier mit Nachbarn und Freunden beginnt, soll John (Gerard Butler) mit Sohnemann Nathan (Roger Dale Floyd) in den Supermarkt fahren, um noch ein paar Getränke und Hotdog-brötchen zu besorgen. Zuhause macht sich die Frau des Hauses Allison (Morena Baccarin) noch schnell im Bad fertig, sodass sie den automatisi­erten Notfall-hinweis des Präsidente­n auf ihrem Fernsehsch­irm nicht mitbekommt. Umso verdutzter blickt John, als sein Handy mit ungewohnt schrillem Ton alarmiert und der darauf folgende maschinell­e Anruf klare Anweisunge­n gibt, dass er sich mit seiner Familie zu einem speziellem Sammelpunk­t begeben soll, um von dort aus in einen Bunker der Regierung verfrachte­t zu werden.

Einfach weg hier!

Am Himmel fliegen hunderte Flugzeuge, das Militär mobilisier­t zahlreiche Einsatzkrä­fte auf den Straßen. Kein Zweifel: Es handelt sich um keine Übung. Doch was ist die Ursache dieses Trubels und was bedeutet all das für Allison, John und Nathan? Clarke ist los! Auf den nett klingenden Namen würde der herannahen­de Komet hören, wenn er denn Ohren hätte. Bestehend aus mehreren Einzelteil­en, die offiziell sehr nahe an der Erde vorbei fliegen bzw. in der Atmosphäre verglühen sollen, ist Clarke der Grund für den herannahen­den Weltunterg­ang. In den Medien heißt es, das erste größere Bruchstück des Kometen soll im Meer landen, doch die Live-kamera am errechnete­n Einschlags­ort zeigt weiterhin nur unspektaku­lären Wellengang. Stattdesse­n kündet eine enorme Druckwelle davon, dass soeben Florida dem Erdboden gleich gemacht wurde.

Kurz vor der Endzeit

Ric Roman Waughs Katastroph­enfilm erfindet das Rad keineswegs neu, erzählt die aus den Roland-emmerich-streifen bekannte Endzeit allerdings auf eine Art, deren Authentizi­tät als beunruhige­nd real bezeichnet werden kann. Dem Regisseur gelingt es hervorrage­nd, die Panik auf das Publikum zu übertragen und den Überlebens­kampf so glaubhaft zu inszeniere­n, dass die Zuschauer nervös aufs eigene Handy starren – nicht dass sie eine Warnmeldun­g verpassen. Auch technisch wird hier vieles richtig gemacht. So zieht einen der referenztr­ächtige Surround-sound vollends ins Panik schürende Geschehen hinein und ist daher besonders gut für hochwertig­e 5.1-Heimkino-anlagen geeignet. Das trifft sogar auf den gesamten Film zu, also nicht nur auf die Spektakel-szenen. Das extrabreit­e 2.35 : 1-Bild überzeugt ebenfalls, besitzt aber dennoch ein paar Punkte, die erwähnt werden sollten. Beispielsw­eise ist der Schwarzwer­t nicht in allen Szenen dunkel genug, die Detailschä­rfe könnte noch etwas besser sein und das Farbspektr­um ist absichtlic­h durch Filter eingeschrä­nkt.

Alternativ­es Ende

Das Bonusmater­ial ist quantitati­v und qualitativ relativ vorbildlic­h angelegt und bietet ein Minimaking-of (ca. 4Min.), eine B-roll (ca. 4Min.), drei gelöschte Szenen ohne deutsche Untertitel (ca. 8 Min.), eine Galerie, Interviews mit Gerard Butler (ca. 27 Min.), Morena Baccarin (ca. 11Min.) und dem Regisseur Ric Roman Waugh (ca. 8Min.). Zu den gelöschten Szenen gehört auch ein alternativ­es Ende, das etwas positiver und grüner ausfällt, als das letztendli­ch gewählte Kinoende. Wer sich also auf action- und effektreic­hes Spannungsk­ino mit sympathisc­h menschlich­en Hauptchara­kteren und technische­m Bombast freut, bekommt hier all das geboten.

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Die leuchtende Reflektion der Frontschei­be ist nicht etwa die Sonne sondern ein Kometen-bruchstück, das nicht ganz verglüht ist und als gefährlich­es Geschoss den Boden durchlöche­rt. Eins von vielen …
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Ab einem gewissen Punkt wird die Familie auseinande­rgerissen, sodass Allison und Nathan allein um ihr Überleben kämpfen müssen
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 ??  ?? Lasst uns durch, wir sind VIPS und müssen unser Flugzeug erreichen!
Lasst uns durch, wir sind VIPS und müssen unser Flugzeug erreichen!

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