After Truth
Die Verfilmung von Anna Todds weltweiter Bestseller-reihe um eine toxische Beziehung geht in die zweite Runde. In „After Truth“versucht Tessa Young (Josephine Langford), mit der Wahrheit über ihre Liebe Hardin Scott (Hero Fiennes Tiffin) klarzukommen, die ihr so ungeniert und genüsslich von seinen Freunden am Ende des ersten Teils um die Ohren gehauen wurde. Hatte Hardin ihr wirklich die ganze Zeit nur etwas vorgegaukelt und sie wegen einer Wette gedatet? Um dem demütigenden Gefühl und ihren Gedanken an Hardin zu entfliehen, stürzt sich Tessa auf ihr Praktikum beim renommierten Verlag „Vance Publishing“. Gleich am ersten Tag trifft sie im Aufzug auf den zynischen Trevor Matthews (Dylan Sprouse), ebenfalls Verlagsangestellter und das völlige Gegenteil von Hardin. Trotz ihrer ersten eher unglücklichen Begegnung wird Trevor für Tessa eine Vertrauensperson und für Hardin ein Dorn im Auge. Denn während Tessa in die Verlagswelt eintaucht und versucht, voran zu kommen, kann Hardin die Trennung nicht so einfach akzeptieren. Erneut sucht er Tessa auf, die sich betrunken sofort in seine Arme stürzt. Seine Anziehungskraft auf sie scheint ungebrochen. Doch so leicht will Tessa es ihm nicht machen. Dafür sind die Verletzungen, die er ihr zugefügt hat, einfach zu heftig. Seine Unbeherrschtheit bringt sie beide immer wieder in Bedrängnis. Erst wenn er sich ändert, könnte es mit ihnen wirklich funktionieren. Denn im Gegensatz zur Anfangszeit, als Tessa auf das College kam, zum ersten Mal ihre Unabhängigkeit entdeckte und noch in vielerlei Hinsicht naiv wirkte, hat sie nun Erfahrungen gesammelt und weiß, was sie will. Ein eifersüchtiger Typ, der aus jedem Streit ein Drama macht, zählt da definitiv nicht dazu. Dass nun auch noch der charmante wie geistreiche Trevor mit ihr zusammenarbeitet, kann nur für Ärger sorgen. Und auch Hardins Ex-flamme Molly (Inanna Sarkis) ist noch lange nicht fertig mit Hardin und Tessa.
Die Leiden des jungen Hardin
Zwei Schritte vor, drei zurück. Das Leben mit Hardin gleicht einer Achterbahnfahrt, die den Zuschauer manches Mal an den Rand der Verzweiflung bringt. Da wird in der Wut wie üblich schnell übers Ziel hinausgeschossen. Viel Geschrei, viele Tränen, fliegende Gegenstände und ebenso oft die anschließende Versöhnung. Immerhin wurde im zweiten Teil der Reihe dem mehr oder minder still leidenden Hardin-darsteller
Hero Fiennes Tiffin („Harry Potter und der Halbblutprinz“) mit seinem Gegenspieler Trevor ein bekanntes Gesicht vorgesetzt. Dylan Sprouse dürfte zusammen mit seinem Zwillingsbruder Cole Sprouse („Riverdale“) einem breiten jüngeren Publikum vor allem durch ihre Rollen in der Disney-serie „Hotel Zack & Cody“und dem sich später anschließenden Spin-off „Zack & Cody an Bord“noch in Erinnerung sein. Dylan Sprouse schafft es, mit seiner Darstellung des zahlenaffinen, wenn auch klischeehaften Büroangestellten immer wieder eine gewisse Komik in die sonst vorhersehbare Handlung reinzubringen und wirkt damit als Kontrastprogramm zu der schwermütigen Figur des Hardin Scott. Zudem wird ein Blick in Hardins Vergangenheit und seine familiären Beziehungen gewährt, natürlich nicht ohne, dass Tränen fließen und Fäuste fliegen. Die Fortsetzung von „After Passion“ist zwar nicht minder chaotisch, dafür aber humorvoller, leichter und frivoler. Dafür ist auch das Drehbuch dieses Mal näher an der Buchvorlage dran als noch der erste Film. „After Truth“zeigt sich in sehr natürlichen, leicht gefilterten Farben. Die deutsche Vertonung liegt in DTS-HD MA 5.1 vor und begeistert mit klarem Klang und einer guten Abmischung.