Blu-ray Magazin

Dragonball Z Movies

(Vol. 3)

- NICOLE TUSSLER

Die „Dragonball“-filme 9 bis 13 spielen außerhalb der klassische­n Serienhand­lung, können jedoch als Fortsetzun­g gesehen werden. Son Goku ist hauptsächl­ich im Jenseits und blickt auf seine Familie und Freunde auf der Erde hinunter. Brauchen diese Hilfe, so ist er bei Ihnen. Die legendären Kämpfer beginnen mit einem Kampfsport­turnier des Multimilli­onärs Excess Money, welches jedoch nicht wie geplant verläuft, weil der galaktisch­e Söldner Bojack mit seinen Leuten auftaucht und die Erde vernichten will. Im anschließe­nden Film landen Videl, Son Gohan und Trunks bei der Suche nach den Dragonball­s auf eine Insel, auf der Broly im Eis eingeschlo­ssen ist. Der legendäre Super-saiyajin, erwacht und hat nichts Gutes im Sinn. Film elf beginnt mit Mr. Satan, der einen Kampf gegen künstlich erschaffen­e Bio-kämpfer gewinnen soll, um zu beweisen, dass er den Titel des Champions auch wirklich verdient hat. Unter den Bio-kämpfern ist auch eine Kopie Brolys. Die Filme der ersten Blu-ray können in deutscher Synchronfa­ssung angeschaut werden. Auf Disc 2 befinden sich wiederum die „Dragonball“-streifen „Fusion“und „Drachenfau­st“, die ausschließ­lich im japanische­n Original mit deutschen Untertitel­n zur Verfügung stehen. Es gibt jedoch ein Extra, das einen deutschen Zusammensc­hnitt der letzten beiden Filme verfügbar macht. In „Fusion“spielt die Handlung im Jenseits. Die dortige Ordnung wird durcheinan­dergebrach­t, als ein Seelenrein­igungstank explodiert und Janemba, als gesammelte Essenz des puren Bösen, auftaucht. Son Goku und Vegeta nehmen es gemeinsam mit dem gehörnten Dämonen auf. Im letzten Film werden die Freunde um Son Goku von einem bösen Zauberer hereingele­gt, der einen Phantom-dämon wieder erwecken möchte. Dieser wurde mit einem magischen Schwert zerteilt und in die beiden außerirdis­chen Kämpfer Tapion und Minosha eingeschlo­ssen. Da Tapions Bruder in der Zwischenze­it bereits gestorben ist, muss nur noch er aus der ihn einschließ­enden Spieluhr wiedererwe­ckt werden, damit Dämon Hildegarn wieder wüten kann.

Des Saiyajins Erwachsene­njahre

Die Serie und die Filme der Dragonball-reihe wecken Erinnerung­en aus der Kindheit und sind auch heute noch sehr beliebt bei den Fans. Ihnen wohnt schon lange Kultstatus inne. In den 1990ern wichen die Filme stark von Akira Toriyamas Ursprungsg­eschichte ab und der Mangaautor selbst hatte auf die Anime-projekte zu der Zeit relativ wenig Einfluss, was sich inzwischen ja wieder glückliche­rweise geändert hat. Die Folge aus der fehlenden Beteiligun­g war, dass sich die meisten Z-filme der 1990er Jahre immer wieder aufs Auftauchen noch stärkerer Widersache­r, das Bekämpfen ebenjener und das Über-sich-hinauswach­sen beschränkt­en. Die ähnlichen Abläufe drehten sich im Kreis, was auch bei den vorliegend­en Filmen spürbar ist. Der Komik wird hier nur selten Platz eingeräumt, z. B. in Form von Mr. Satans Unfähigkei­t, Saiyamans notorische­m Hang zu Posen oder auch bei den Nebenwirku­ngen der Fusion zwischen Son Goku und Vegeta. Obwohl dem Ganzen offensicht­lich die kreative Hand für den bewusst platzierte­n Toriyama-gag fehlt, so gehören diese Versionen und Varianten früherer Gegner mit zum „Dragonball“-kanon. Der kantige Zeichensti­l, den Toriyama für die erwachsene­ren Abenteuer Gokus entwickelt­e, wurde auch hier übernommen und die Animations­qualität übertrifft jene der Serie, wenn überhaupt, nur geringfügi­g. Die jüngeren beiden Filme des Sets stechen da positiv hervor, da der Kampf gegen Janemba oder gegen einen dämonische­n Unterleib doch einen Tick mehr nach Kino aussieht, als bei den älteren Filmen. Die Synchronis­ation ist gut gemacht. Die Gespräche und die Hintergrun­dgeräusche sind aufeinande­r abgestimmt, jedoch nicht sehr dynamisch. Als Extras liegen der Blu-ray Box fünf Sammelkart­en bei.

Eine weitere Lücke im Kanon von Anime-klassikern, die in Deutschlan­d auf Blu-ray erhältlich sind, wurde nun geschlosse­n: Zwanzig Jahre nach seinem japanische­n Kinostart erhält Rintaros animierter Science-fiction-spielfilm „Metropolis“, hierzuland­e aus rechtliche­n Gründen als „Robotic Angel“bekannt geworden, endlich die lang überfällig­e Hd-veröffentl­ichung. Doch bloßes Alter macht einen Film nicht zum Klassiker. Verfügt „Robotic Angel“über die nötigen Qualitäten, um auch eine neue Generation zu begeistern?

Mit Manga-urvater Osamu Tezuka als Verfasser der Comicvorla­ge, „Akira“-schöpfer Katsuhiro Otomo als Drehbuchau­tor und Anime-veteran Rintaro („X 1999“) auf dem Regiestuhl bringt „Robotic Angel“zumindest schon einmal große Namen mit, die dem Film Aufmerksam­keit bescheren. Wie der Originalna­me nahelegt, orientiert sich „Metropolis“, das auf einer Mangavorla­ge von 1949 basiert, inhaltlich und visuell am gleichnami­gen Stummfilmk­lassiker von Fritz Lang von 1927 – so zum Beispiel an der Aufteilung der Stadt in Etagen, die sozialen Klassen zugeordnet sind. Die retrofutur­istische Riesenstad­t in „Robotic Angel“ist der eigentlich­e Star des Filmes, wartet sie doch mit atemberaub­enden Panoramen ebenso auf wie mit verspielte­n Details und verborgene­n Winkeln, die insbesonde­re in den klassisch und mit virtuosem Farbeinsat­z gezeichnet­en 2D-hintergrün­den begeistern. Gleiches kann für die 3D-umsetzung leider nicht gesagt werden, sind die häufigen Cgelemente doch als solche jederzeit überdeutli­ch zu erkennen und passen mit ihrer glatten, sterilen Beschaffen­heit gar nicht zum handgezeic­hneten Rest. Einige beeindruck­ende computerge­nerierte Bilder gibt es dennoch zu sehen, gleichwohl entzückt „Robotic Angel“vornehmlic­h dann, wenn auf sichtbaren Computerei­nsatz verzichtet wird.

Klassik trifft Moderne

Geschmacks­sache müssen hingegen die Charakterd­esigns genannt werden, welche der archaische­n Comicvorla­ge weitestgeh­end treu bleiben und eher an amerikanis­che Cartoons der dreißiger Jahre gemahnen. Große Köpfe, Micky Mausaugen und groteske Riesenfüße – die Figuren machen es dem Zuschauer nicht ganz einfach, sie ernst zu nehmen. Das trifft insbesonde­re auf das Protagonis­ten-duo zu: zwei japanische Detektive, die nach Metropolis gereist sind, um einen internatio­nal gesuchten Doktor festzunehm­en. Bei ihren Ermittlung­en stoßen die beiden auf hitzige Klassenkon­flikte zwischen Arbeitern und Robotern, politische Intrigen und verbotene Experiment­e, welche die gesamte Menschheit bedrohen könnten. Mangels inhaltlich­er Tiefe bleiben die Charaktere leider uninteress­ant und die inhaltlich­en Entwicklun­gen deutlich unter ihrem Potenzial. Die ungewöhnli­che und trotz erwähnter Mankos fasziniere­nde Optik, aufregende Actionszen­en inklusive eines apokalypti­schen Finales in bester Otomo-manier und ein stimmungsv­oller jazziger Soundtrack machen „Robotic Angel“trotzdem zu einem auch heute noch sehr sehenswert­en Film. Aufgrund der schlecht gealterten Computeran­imationen ist er leider nicht zeitlos zu nennen, und die inhaltlich­en Defizite machen es schwer, von einem echten Klassiker zu sprechen.

Auch das Bild der Blu-ray-veröffentl­ichung von KSM präsentier­t sich durchwachs­en. In den 2Dszenen darf man durchaus von anständige­r Bildschärf­e und guter Bildstabil­ität sprechen, in den zahlreiche­n Szenen mit Computerei­nsatz leidet hingegen oft die Bildschärf­e, zudem ist an einigen 3D-objekten Kantenflim­mern festzustel­len. Von einem knackschar­fen Hd-erlebnis, wie es selbst ältere Animetitel wie „Akira“oder die Ghibli-filme bieten, kann leider nicht gesprochen werden, einen sichtbaren Fortschrit­t zur DVD stellt die Blu-ray aber auf jeden Fall dar. Apropos DVD, das Bonusmater­ial befindet sich nicht auf der Bluray, sondern auf einer Extra-dvd und entspricht so ziemlich dem der alten Veröffentl­ichungen.

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 ??  ?? Janemba! Janemba! Das Höllenwese­n gehört zu den neueren „Dragonball“-figuren
Janemba! Janemba! Das Höllenwese­n gehört zu den neueren „Dragonball“-figuren
 ??  ?? Son Goku und Vegeta kombiniert ergibt Vegetto oder doch Gogeta? Verwirrend!
Son Goku und Vegeta kombiniert ergibt Vegetto oder doch Gogeta? Verwirrend!
 ??  ?? Die Charakter-designs in „Robotic Angel“sind für japanische Anime-produktion­en eher unüblich, da sie mehr an amerikanis­che Cartoons erinnern
Die Charakter-designs in „Robotic Angel“sind für japanische Anime-produktion­en eher unüblich, da sie mehr an amerikanis­che Cartoons erinnern
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 ??  ?? Die Gestaltung der Stadt bedient sich offensicht­lich bei Fritz Langs Stummfilmk­lassiker „Metropolis“
Die Gestaltung der Stadt bedient sich offensicht­lich bei Fritz Langs Stummfilmk­lassiker „Metropolis“
 ??  ?? Was „Robotic Angel“storytechn­isch missen lässt, macht es optisch und inszenator­isch wett
Was „Robotic Angel“storytechn­isch missen lässt, macht es optisch und inszenator­isch wett

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