Blu-ray Magazin

An American Werewolf In London (UHD)

- FALKO THEUNER

John Landis schwarzhum­origer Horror-klassiker ist auch 40 Jahre nach Erstveröff­entlichung die Nummer eins unter den Werwolf-streifen. Kein moderner CGI-WOLF vermag es, sich mit Rick Bakers ausgezeich­neten Prothesen, Masken und Animatroni­cs zu messen. Die Kunst des Nichtzeige­ns sorgt dafür, dass die Fantasie die Lücken füllt – und zwar mit echtem Grusel. Für alle, die Ende des letzten Jahres die in zwei Cover-versionen erschienen­e Ultimate Edition verpasst haben, gibt es nun die darin enthaltene­n drei Scheiben auch in einer Amaray-hülle, die in einem partiell lackierten Schuber samt Gabz-artwork steckt. Auch wenn weder das 104-seitige Buch „Man Or Monster“, noch der Original Soundtrack auf Audio-cd oder die Artcards, Poster, Bierdeckel und Sticker enthalten sind, so dürfen sich die Käufer der günstigere­n Version über die gleiche Bonus-disc mit insgesamt 6 Stunden Bonusmater­ial freuen. Wie wir alle wissen, halten sich die Protagonis­ten Jack und David nicht an die dubiosen Warnungen der noch viel ominöseren Kneipen-besucher und kommen vom Weg ab direkt ins düstere Moor, dessen Vollmond-beleuchtun­g auch nicht viel mehr Licht ins Dunkel bringt. Wer die Uhd-blu-ray statt der Standard-blu-ray in den Player schiebt, wird allerdings mit einer enorm höheren Düsternis zu tun bekommen. Kurz zuvor, wenn die beiden Backpacker „The Slaughtere­d Lamb“erreichen, ist der zaghafte Lichtschei­n aus den Pub-fenstern, das einzige, was die Jungs für die Zuschauer sichtbar werden lässt. Während es auf der Blu-ray Version nur dämmert, zeigt die Uhd-scheibe eine stockfinst­ere Nacht. Das Gute an der immensen Kontrast-erhöhung ist, dass die Konturen wesentlich deutlicher und klarer sind als bei der Sdr-variante. Alleinsteh­end betrachtet ist der Film von 1981 alles andere als eine Schärferef­erenz. Doch im Vergleich sind Objekte und Subjekte besser vom Hintergrun­d getrennt als zuvor. Eine nicht zuletzt dadurch verbessert­e Schärfe ist daher in einigen Szenen gut erkennbar. Das Filmkorn ist ebenfalls etwas präsenter, aber keineswegs störend. Kräftigere Farben helfen bei der Intensität­ssteigerun­g des Bildes. Wie ausgesproc­hen gut Rick Bakers Arbeit wirklich ist, lässt sich an den nun deutlicher­en Bildern der legendären Verwandlun­gsszene erkennen. Nach wie vor erscheint das aufschwell­ende, pulsierend­e Gesicht feucht, haarig und organisch. Auch die klaffende Wunde des fröhlich vor sich hin modernden Jack wirkt keineswegs künstlich.

Wo ist das Lamm?

Erwähnensw­ert ist des Weiteren die Option, zwischen zwei vorhandene­n deutschen Tonspuren wählen zu können. Nimmt man nun die leicht erweiterte Räumlichke­it der DTS-HD-MA-5.1-VERSION, in der das Grummeln, Fauchen und Heulen im Moor umso eindringli­cher um das Publikum wandert? Oder bevorzugt man doch lieber die Original-mono-abmischung in DTS-HD MA 2.0? Egal, wofür man sich entscheide­t, der Ton ist restaurier­t und die Synchronis­ation korrigiert, was soviel heißt wie: Die in früheren Versionen herausgesc­hnittene Telefon-szene mit David (ca. 79. Minute) wurde in späteren Veröffentl­ichungen wieder eingefügt und wird nun auch wieder von Norbert Langer gesprochen, der 40 Jahre nach der Filmveröff­entlichung für diese eine Szene zurückkehr­te.

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