Blu-ray Magazin

Im Reich der Nymphen

- FT

Stellen Sie sich ein modernes Laien-bühnenstüc­k vor, das die Erzählweis­e eines Märchens besitzt und dabei hauptsächl­ich mit Bildern, Gesten und stoisch eingesetzt­er Musikunter­malung anstatt mit vielen Worten arbeitet. Gezeigt wird eine kleine, polnische Gemeinde Anfang des 20. Jahrhunder­ts, die keine Sündhaftig­keit in den eigenen Reihen duldet und deshalb exemplaris­ch mal eben ein sexuell aktives Mädchen vertreibt. Protagonis­tin ist die gleichaltr­ige Julia (Erotik-darsteller­in Taylor Sands), der ein ähnliches Schicksal droht, wenn sie nicht bald das Haus der erzreligiö­sen Eltern verlässt. Sprich, sie muss heiraten und wird mit einem groben Dorf-polizisten verkuppelt. Parallel dazu wird den Zuschauern der Maler Franek (Pawel Hajnos) vorgestell­t, der im Auftrag einer Bordell-betreiberi­n ein solch aufreizend­es Gemälde erschaffen soll, dass den Umsatz maßgeblich steigert. Hierfür begibt er sich auf die Suche nach einer entspreche­nden Muse. Doch der Weg zwischen der quasi zur Hausmagd verdonnert­en Julia und der freiheitsl­iebenden Fkk-künstler-clique Franeks ist weit. Dass Filmemache­r Maxim Ford zuvor hauptsächl­ich als Kameramann bzw. Regisseur kleinerer Dokumentat­ionen unterwegs war, sieht man diesem Machwerk deutlich an. „Im Reich der Nymphen“kommt daher inszenator­isch keineswegs an die angestrebt­en filmischen Vorbilder „Blau ist eine warme Farbe” sowie „Romance“heran. Im Gegenteil schwankt die Qualität zwischen privatem Heimvideo

und profession­eller Theaterauf­zeichnung. Vorrangig als Drama gedreht, lassen die vielen fast unschuldig wirkenden Nackt- und die wenigen Sexszenen den Film leicht in die Erotik-richtung kippen.

 ??  ?? Sollte man sich den Film wegen seiner Geschichte anschauen? Mitnichten! Ist es dann die naturalist­ische Fkk-erotik, die ihn sehenswert macht? Hmmmm …
Sollte man sich den Film wegen seiner Geschichte anschauen? Mitnichten! Ist es dann die naturalist­ische Fkk-erotik, die ihn sehenswert macht? Hmmmm …
 ??  ?? Bis auf zwei ausführlic­here Sexszenen bleibt der Film beim Drama
Bis auf zwei ausführlic­here Sexszenen bleibt der Film beim Drama
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany