Blu-ray Magazin

The Australian Pink Floyd Show

- CHRISTIAN GRUBE

Pink Floyd. Eine magische Band, eine rätselhaft­e Band. Mit geschätzte­n 250 Millionen verkauften Alben gelten sie als eine der erfolgreic­hsten Musikgrupp­en der Geschichte. Sie sind nur eine von wenigen, die es geschafft haben Musik und visuelle Elemente zu einer Symbiose zu vereinen. Gegründet 1965 inmitten der psychedeli­schen Studentenb­ewegung Londons, stiegen sie schnell vom Undergroun­d zur internatio­nal geachteten Artrock Band auf. Doch der Erfolg setzte dem Gründer und damaligen Gitarriste­n Syd Barrett zu. Stetig steigender Drogenkons­um führten dazu, dass der Frontmann während der Arbeiten am zweiten Album „A Saucerful Of Secrets“durch den Gitarriste­n David Gilmour unterstütz­t werden sollte – kurz darauf entschied man sich, Barrett einfach nicht mehr zu einem Konzert abzuholen. Eine Zäsur.

Mit dem Einstieg Gilmours beginnen Pink Floyd sich von psychedeli­schen Sounds abzuwenden und lyrische Stücke gepaart mit epischen Soundfläch­en zu kreieren. Werke wie „Echoes“(1971), „Us & Them (1973) oder „Shine On You Crazy Diamond“(1975) beweisen dies auf eindrucksv­olle Weise.

Ende der Siebziger Jahre nehmen die Spannungen zu. Nach „The Final Cut“macht Roger Waters 1985 den Cut und erklärt die Band für aufgelöst. Die übrigen Mitglieder wollen sich damit nicht abfinden und ein fast schon legendärer Kleinkrieg um den Bandnamen entsteht. Bis 1994 folgen noch zwei Touren, danach ist die Live-tätigkeit von Pink Floyd beendet. Die Mitglieder gehen einzeln auf Tour – eine einmalige Reunion erfolgt 2005. Fast schien es, als könnte die Hölle doch zufrieren.

Die Tribute-band

Der Wunsch nach Livekonzer­ten mit Pink-floydmusik ist ungebroche­n. Die noch lebenden Mitglieder sind immer wieder Solo unterwegs, doch gemeinsam wird es dies nicht mehr geben. Diese Lücke füllt die „Australian Pink Floyd Show“. 1988 in Adelaide gegründet, hält die Coverband, mit dem Känguru im Gepäck, die Fahne hoch und bringt das Feeling der Liveshows wieder zurück. Die Australier achten penibel auf eine werkgetreu­e Reprodukti­on des Sounds.

Am 27. August dieses Jahres erscheinen einem Vertriebsw­echsel gleich fünf Blu-rays und eine Box der Australian Pink Floyd Show noch einmal im Handel. Die Box „Selections – The Best In Concert“enthält die Filme „Live At Hammersmit­h Apollo 2011“, „Exposed By The Light: Live 2012“sowie „Eclipsed By The Moon: Live In Germany 2013“. Diese drei Konzerte sind auch einzeln erhältlich. Weiterhin gibt es „The Essence“sowie „Everything Under The Sun: Live In Germany 2016“als einzelne Blu-rays.

Alle Filme zeichnen sich durch eine wunderbare Kameraführ­ung und eine bestechend­e Lightshow der Australier aus. Die Optik der Konzerte der Australian Pink Floyd Show lehnt sich an die „Division Bell Tour“von 1994 an: Der runde Bildschirm „Mr. Screen“, aufblasbar­e Tiere sowie die Discokugel bei „Comfortabl­y Numb“. Die Auswahl der Lieder liegt zumeist bei Stücken der Alben „Wish You Were Here“, „Darkside of the

Moon“, „The Wall“und den beiden Post-waters Platten „A Momentary Lapse Of Reason“und „The Division Bell“. Die frühere Phase mit Syd Barrett wird meist durch „Astronomy Domine“repräsenti­ert. Für Musikfans, welche kein Pink

Floyd Konzert erleben durften, sind die Shows der Australier ein würdiger Ersatz. Näher kommt man an Licht, Ton und Musik der Originale nicht heran.

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Zur charakteri­stischen Licht-show gehört auch der kreisrunde „Mr. Screen“.
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