Espen und die Legende vom goldenen Schloss
Die Märchen vom Bauernsohn Espen (Vebjørn Enger) und der Prinzessin Kristin (Eili Harboe) wurden bereits 2017 mit „Espen und die Legende vom Bergkönig“filmilsch eingeläutet. Nun gehen die Abenteuer mit „Espen und die Legende vom goldenen Schloss“weiter. Einige Zeit nachdem Espen Askeladd die Prinzessin aus den Fängen des Bergkönigs befreit hat, werden er und seine Brüder Per (Mads Sjøgård Pettersen) und Pål (Elias Holmen Sørensen) zur Geburtstagsparty von Kristin eingeladen. Nichts ahnend, dass die Einladung ein intriganter Hinterhalt ist, begeben sie sich direkt in die Falle. Beim Anstoßen auf die junge Dame brechen der König und die Königin zusammen. Sie wurden vergiftet und Per und Pål werden als Beschuldigte in den Kerker geworfen. Sie sollen durch das Nagelfass sterben. Espen und Kristin beschließen daraufhin, zum goldenen Schloss Soria Moria zu gehen und dort das Wasser des Lebens zu besorgen. Sie möchten so das Königspaar retten und beweisen, dass Espens Brüder unschuldig sind. Auf ihrer Reise zum goldenen Schloss treffen sie auf alte Bekannte und neue Freunde und müssen so einige Abenteuer gemeinsam bewältigen. Doch die einfallenden dänischen Truppen stehen nicht nur vor dem Königreich, um es zu erobern, sondern sie verfolgen auch Espen und Prinzessin Kristin und möchten das Wasser des Lebens für sich haben. Espens Sammelleidenschaft stellt sich im Laufe der Geschichte als vorteilhafte Eigenart heraus. Können die beiden Kristins Eltern, Espens Brüder, das Königreich und ihre Liebe retten?
Verfilmung von Norwegens Märchenwelt
Der Film „Espen und die Legende vom Goldenen Schloss“beruht auf dem Märchen von Soria Moria der Autoren Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe. In Norwegen ist das Märchen sehr bekannt und wurde im zweiten Abenteuer des Bauernjungen Espen mit viel künstlerischer Freiheit gut verfilmt. Es ist eine angenehm leichte Fantasy-familien-geschichte. Die Handlung ist nicht sonderlich komplex und leicht vorhersehbar, aber sie ist szenisch sehr gut umgesetzt. Und die Schauspieler überzeugen mir ihrer Charakterdarstellung.
Auch die Hauptfigur Espen Askeladd oder einfach Askeladden ist in den norwegischen Volksmärchen eine bekannte Figur. Er ist ein einfacher, etwas naiv wirkender junger Mann – schlau, unnachgiebig und geduldig. Der Regisseur Mikkel Braenne Sandemose hat die bekannte Figur des Espen Askeladd in zwei märchenhafte fantastische Filme gebracht. Diese wurden auf der Grundlage von den Drehbüchern von Aleksander Kirkwood Brown (für beide Filme) und Espen Enger (nur für den ersten) verfilmt.
Ein farbenfroher Familienspaß
Die bildliche Darstellung des Märchens ist mit der sagenhaften Natur Norwegens hervorragend gelungen. Espens optimistische Art, die sich auch auf seine Begleitung überträgt, kommt durch die fröhlichen Farben noch mehr zur Geltung. Schwieriger verhält es sich allerdings bei den gruseligeren Momenten des Films. Die Schreckmomente
gehen durch die Darstellung des Märchens und der Charaktere nämlich etwas unter. Die Hintergrundmusik und die Dialoge sind gut aufeinander abgestimmt und geben ein ausgewogenes Zusammenspiel wieder. Bonusmaterial ist leider nicht vorhanden. Denn alleine weitere Hintergrundinformationen zu dem Märchen von Soria Moria und der volkstümlichen Figur des Espen wären interessant gewesen. Etwas enttäuschend ist auch, dass vieles ins Lächerliche gezogen wird und die Handlung leicht zu durchschauen ist. Nichtsdestotrotz ist der Film für einen Familien-kinotag in den heimischen vier Wänden gut zu empfehlen und bietet attraktive Schauwerte.