Assassins Pride
(26. Staffel)
Gleich in den ersten Minuten fallen Worte wie „Lykanthropen“, „Vampir“und „Angel“– mit Werwölfen, Engeln oder Blutsaugern scheint die vorliegende Fantasy-serie zunächst einmal gar nichts zu tun zu haben. Während sich der erste Begriff auf generelle Rollenspielmonster bezieht, sind die letzten beiden einfach die Nachnamen der beiden Serienelden. Melida Angel ist die Tochter eines Aristokraten und soll von einem neuen Hauslehrer drei Jahre lang in Mana-kunde unterrichtet werden. Der gutaussehende Kufa Vampir soll diesen Part übernehmen und dem Mädchen auch in der richtigen Schule unter die Arme greifen. Was wie ein harmloses Arrangement aussieht, erhält einen hässlichen Beigeschmack, je mehr Hintergründe aufgedeckt werden.
Adel verpflichtet
Kufa ist nämlich gar kein Lehrer, sondern ein Assassine, der vom Oberhaupt der Adelsfamilie Angel den Auftrag erhalten hat, das Schulmädchen zu überprüfen. Sollte sie kein Mana-talent in sich tragen, wäre das der klare Beweis, dass sie das Ergebnis einer Affäre mit Jemandem aus der Unterschicht ist. Nur wer Aristokratenblut besitzt, dem ist es erlaubt, diese Form der Mana-magie zu nutzen. Sollte Melida also nicht von ihrem Vater abstammen, würde Kufa seinen zweiten Auftrag erfüllen und sie töten.
Wer eine solch faschistoide Familie hat und generell einer solchen auf Sozialgenetik ausgerichteten Kaste angehört, muss ein ziemlich armer Tropf sein. Gut, dass der smarte Mr. Vampir einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat, der Melida möglicherweise zur Chancengleichheit verhelfen könnte. Und um das zu erreichen, flößt er ihr ein tödliches Gift ein …
Assassins Bride
Dass mit diesem romantischen Fantasy-anime hauptsächlich Mädchen angesprochen werden sollen, zeigt sich an der Darstellung des begehrten Liebesobjektes Kufa, der das Interesse so ziemlich aller Mädchen weckt, jedoch selbst keinerlei körperliche Zuneigung für sie empfindet. Er ist der große Beschützer, während Melida und ihre stetig wachsende Freundinnenschar die Abenteuer erleben – als handele es sich um einen invertierten Harems-anime. Ebenso weisen die Fantasy-elemente einen großen Romantikfaktor auf. Während sich Melida vor der Welt der Adeligen, ihrem Vater und ihrem geliebten Lehrer beweisen möchte und dafür auch immer stärker wird, muss sich Kufa der unbarmherzigen Welt der Assassinen erwehren. Entsprechen die Charakter-designs noch den allgemeinen Anime-konventionen, zeichnet sich der Animationsstil durch sehr gelungene und ästhetisch eingesetzte Tiefenunschärfen aus. Das Bild erhält dadurch zusätzliche Räumlichkeit und der enge Fokus begünstigt den emotionalen Werdegang. Da die Serie ab 12 Jahren freigegeben ist, lässt sich schon ableiten, dass es weniger ums Töten als ums romantisch verklärte Bild eines Auftragsmörders geht. Vergleichbar ist diese Erzählstruktur mit Fantasy-reihen und -Serien wie „Twilight“, „True Blood“oder auch „The Vampire Diaries“. Hier wie da wird ein unschuldiges Mädchen in die geheimnisvolle, gefährliche, sündhafte Welt tödlicher Nachtwesen gezogen, die nichts weiter sind als eine Verbildlichung düster-erotischer Männlichkeit. Aus der Schüler-lehrer-beziehung muss alsbald eine gleichberechtigte Beziehung hervorgehen, die die dann erwachsen gewordene Melida dazu befähigt, auch das Interesse ihrer angebeteten Vaterfigur zu wecken. Das klingt nicht nur kitschig, es ist auch so. Wer das mag, ist bei dieser ansprechend animierten Serie gut aufgehoben. Die ersten sechs von nur insgesamt zwölf Episoden befinden sich auf dem vorliegenden Bluray-volume.
Abenteuer-anime-serie
OT: One Piece
L: JP J: 2017
V: Kazé
B: 1.78 : 1
T: DTS-HD MA 2.0
R: Munehisa Saai, Konosuke Uda
S: Daniel Schlauch, Hubertus von Lerchenfeld, Johannes Wolko LZ: 25 × ca. 23 min FSK: 12 W-cover: k. A.
VÖ: 02.09.21
× 4 Extras: 0,5/10
Die Strohhutbande kommt nun seriell auf Blu-ray. Nach 25 Dvd-volumes gibt es ein Hd-upgrade. Warum die Hd-umsetzung ausgerechnet bei der Episode 780 (2017) einsetzt, ist schwer zu sagen. Technisch gesehen hat sich eigentlich nichts an der Produktionsqualität verändert. Die Übergänge der einzelnen Handlungs-archen sind dafür einfach zu flüssig. Grob geschätzt lässt sich annehmen, dass hier einfach die „Marine Rookie Ark“beginnt, die allerdings nur als Nebenhandlung herhält. Auf der Suche nach ihrem zwangsverheirateten Freund Sanji sind Ruffy und Co. seit Wochen auf See und dermaßen ausgehungert, dass ihnen selbst ein Marinestützpunkt gelegen kommt. Sie infiltrieren das feindliche Fort. Und das erste, was ihnen einfällt, ist: ESSEN! Doch mit der Ankunft des aufrührerischen, superstarken neuen Rekruten Grount tauchen neue Verwicklungen auf. Auch sonst bieten die 25 Episoden allerlei schräges Zeug mit kuriosen Figuren (eine Pudding-verlobte, Überwachungstele-schnecken & Keks-krieger!), viel hysterischem Rumgeschreie und kreativen Prügeleien. Die Bildqualität reicht über hochgerechnetes SD nicht hinaus. Durch die teils blassen Outlines der Charaktere ist auch der Kontrast eher durchwachsen. Die Animationen der Figuren sind ähnlich routiniert wie bei anderen langjährigen Toei-anime-serien („Dragon Ball“, „Digimon“). Das heißt, man sollte durchschnittliche Tv-qualität erwarten. Immerhin weist das Bild ein 1.78 : 1-Format auf und die Farben sind kräftig. Aktuell befindet sich die Kultserie bei Episode 990, weshalb man also noch von so einigen weiteren Bluray-volumes ausgehen kann.