Liebe Leser!
Mit dieser Ausgabe sind wir offiziell 15 Jahre alt. Nur noch drei Jahre und wir dürfen endlich Fsk-18-filme schauen. Wie ein Teenager fühlt sich das BLU-RAY MAGAZIN trotzdem nicht an. Für mich eher wie ein treuer Begleiter, der in den letzten 15 Jahren auf sehr intensive Weise mein Leben bestimmte. Zum einen, weil es so unglaublich viel Arbeit macht, zum anderen, weil ebendiese Arbeit einfach wahnsinnig schön ist. Denn was könnte es größeres geben, als die Begeisterung für das Lieblingshobby mit tausenden Lesern zu teilen? Oder auch im Zuge der Recherche mit so vielen interessanten Menschen in Kontakt zu treten, die an der Erschaffung filmischer Fiktion beteiligt sind? Einen Einblick hinter die Kulissen zu erhalten, um zu verstehen, warum ein Film so aussieht, wie er aussieht?
Als ich 15 Jahre alt war, stellte ich mir liebend gerne vor, wie es wäre ein Regisseur zu sein. In Filmen kann man seine Träume und Visionen verbildlichen – und zwar so, wie es noch nie zuvor getan wurde – so die Fantasie eines Teenagers. Vielleicht haben Sie auch mal dieses Bedürfnis versprüt, eine Kamera zu schnappen und einen Animationsfilm mit Knetfiguren umzusetzen, einen Horrorfilm mit dem Familienhund zu drehen oder aus bestehenden Reiseaufnahmen eine Oscar-reife Dokumentation zu schneiden. Das ist wahre Begeisterung, egal, ob sich anschließend überhaupt ein Publikum dafür findet. Auf diese Weise beschäftigt man sich spielerisch mit den Grundlagen der professionell erstellten Filmkunst und sieht sie dann auch mit ganz anderen Augen.
Erst an zweiter Stelle kam bei mir der Berufswunsch eines Autoren, da Videospielzeitschriften damals ihren Redaktionsalltag für die Leser sehr familiär wirken ließen. Und natürlich war die Vorstellung attraktiv, fürs Zocken bezahlt zu werden. Nun sitze ich hier, schreibe das Editorial der Jubiläumsausgabe unserer Filmzeitschrift und wurde in den Jahrzehnten meiner Tätigkeit (seit meiner ersten Tageszeitungs-praktika in den 1990ern) eines Besseren belehrt. Das Bild, was ich nun von der Filmwelt und vom Redaktionsalltag habe, ist weitaus weniger naiv und romantisch verklärt als damals. Und doch liebe ich beides nach wie vor. Sehr sogar!
Wie sich das BLU-RAY MAGAZIN im Laufe der Jahre gewandelt hat, das erfahren Sie übrigens in unserm Jubiläums-spezial ab Seite 6. Und natürlich sind wir nicht die einzigen Jubilare, denn auch die Filmstudios/vertriebe Warner Bros. und Weltkino feiern ihren 100. bzw. 10. Geburtstag. Daher, lassen Sie uns gemeinsam anstoßen und das vorliegende Heft zu etwas Besonderem – unserem Hoch aufs Filmmedium – machen. Willkommen bei den Festlichkeiten! Das Blu-ray-büffet ist eröffnet …
Herzlichst,