Rosie und Frank
Dass Hunde eine große Projektionsfläche für Trauerbewältigung bieten, ist allgemein bekannt. Als zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes ein Streuner (Anti) in Rosies (Bríd Ní Neachtain) Leben tritt, ist sie allerdings relativ schnell davon überzeugt, eine Reinkarnation ihres Gatten vor sich zu haben. Vorher war ihr Leben so düster, dass sie lediglich zum Einkaufen
das Haus verließ. Nun geht sie häufiger in die Natur und nutzt jede Gelegenheit, um die Leute der irischen Kleinstadt Waterford davon zu überzeugen, dass dieser kleine Flohhüter kein normaler Hund ist. Die Zeichen überzeugen sogar das Publikum. Warum sonst sollte die Promenadenmischung zu Franks Grab gehen oder die Lieblings-picknickstelle des Ehepaars kennen? Abgesehen davon, dass sich sowas Beklopptes schnell herumspricht, sorgt auch das Hurlinggeheimtraining des schüchternen Maidhchí (Ruadhán de Faoite) für Aufsehen in der Gemeinde. Und hey, es funktioniert! Bald wird nicht nur das Leben Rosies kräftig durchge-hurlt. Aber kann das wirklich gut gehen? Ein Hund, der wie ein Mensch behandelt wird? Der darf nämlich noch nicht mal ohne Spezialgeschirr auf dem Beifahrersitz hocken. Am Ende sorgt auch noch eine Art Bösewicht für milde Spannung. „Rosie & Frank“ist das, was das Cover verspricht: Ein leichtpfotiges Drama mit irischem Humor,
Herz und Hund. Nicht mehr, nicht weniger. Auch das Finale ist rund und nicht zu simpel gedacht. Wer sich also mal wieder nach einem unaufgeregtem Drama sehnt, welches einen in bessere Stimmung versetzt, der kann sich „Rosie & Frank“ruhig zu Gemüte führen.