The Heroic Legend Of Arslan
Die romantische Mittelalterfantasie aus dem Jahre 2015 folgt dem Konzept des Helden-schmiedens auf dem Schlachtfeld. Beginnend beim 11-jährigen Kronprinzen Arslan, der bei einem seiner Streifzüge durch das Reich seines Vaters den entflohenen, gleichaltrigen Kriegsgefangenen Etoile aus dem verfeindeten Land kennenlernt, setzt die Hauptgeschichte drei Jahre später ein und zeigt die kriegerische „Weihe“des Jünglings. Der Kampf findet zwischen dem kapitalistischen, heidnischen Pars und dem streng religiösen Lusitania statt. Die einen billigen Sklaverei, die anderen wollen allen Menschen ihren Glauben mit Gewalt aufzwingen, weshalb sich das Publikum zwischen Pest und Cholera entscheiden müsste, wollte es eine Seite wählen. Dabei wirken sowohl Arslan als auch Etoile um einiges sympathischer und wandlungsfähiger als die engstirnige Elterngeneration. Aber auch eine gehörige Portion kindlicher Naivität schwingt in dem Bestreben mit,
seinen Kriegsdienst unbedingt im Teenager-alter absolvieren zu wollen, um bei der Durchsetzung der eingeimpften Ideologie frühstmöglich mitzuhelfen. Diese Form der romantisierten Heldendarstellung ist gerade für junge Zuschauer mit Vorsicht zu genießen. Mithilfe einiger shakespearscher Erzählkniffe wie Verwechslungen von Geschlecht oder auch Zugehörigkeit hält die 25-teilige erste Staffel ganz gut bei der Stange. Die visuelle Qualität bewegt sich zwischen hochgerechnetem Sd-material
(hauptsächlich Cgi-elemente) und stilistisch „aufgeweichtem“HD. Das kann stören, ist man heute doch die visuelle Qualität eines „Demon Slayer“gewohnt. Dafür überzeugt der ganz ansehnliche Rest.