Misfits – nicht gesellschaftsfähig
In John Hustons Drama von 1961 ist niemand mehr richtig jung. Jeder befindet sich auf dem absteigenden Ast des Lebens. Dies trifft sowohl auf die Außenseiter-charaktere des Films zu als auch auf die Darsteller. Clark Gable, einst großer Hollywood-abenteurer, behauptete am letzten Drehtag, Monroe hätte ihm fast einen Herzinfarkt verpasst. Wenige Tage später verstarb er an einem. Auch für die 1962 gestorbene Marilyn Monroe sollte „Misfits“der letzte Film werden. War es Zufall, dass die von Schlafmitteln abhängige Mittdreißigerin darin eine depressive, aber selbstbestimmte Frau spielt? James Deans Vorbild Montgomery Clift litt nach seinem Autounfall 1956 an Gesichtslähmung, Depressionen und Alkoholsucht. Er spielte nach „Misfits“nur noch in drei weiteren Filmen mit und wurde lediglich 46 Jahre alt. Einzig Western-star Eli Wallach schaffte es auf 98 Lebensjahre und übte bis ins hohe Alter seine Schauspieltätigkeit aus. Im Film gibt er einen einsamen Witwer, der es nie geschafft hat, das Familienhaus fertig zu bauen. Die Dreharbeiten an „Misfits“waren wohl so schwierig, dass sich Autor Arthur Miller anschließend von seiner Frau Monroe trennte. Die Entstehungsgeschichte des Dramas ist tatsächlich wesentlich interessanter als der Film selbst. Andererseits nimmt die Fiktion die realen Geschehnisse auf und macht sie zum wertvollen Zeitdokument vom Untergang einer Hollywood-ära. Das schwarzweiße 1.66:1-Bild bietet fast ausnahmslos eine tolle Schärfe und einen hochgradigen Hdr-kontrast. An der Synchronisation lässt sich nur der kurze Sprecherwechsel für Gable und Wallach in der 9. Minute kritisieren, ansonsten klingt die PCM-2.0SPUR für das Alter relativ sauber.