The Eminence In Shadow
Trotz FSK-18-LOGO bietet „The Eminence In Shadow“bis auf etwas Splatter keinerlei Skandale. Die Freigabe bezieht sich lediglich auf die neunte Episode, in der der „Held“der Geschichte den von ihm gestellten Killer genauso quält wie letzterer sein Mordopfer. Aber der Teenager Kageno will auch gar kein Held sein, weshalb er in den insgesamt zehn Episoden des ersten Volumes die typische FSK-12 bis Fsk-16-isekai-handlung nach dem Erfolgsrezept von „Overlord“durchläuft. Als Oberbösewicht sieht er sich aber auch nicht, eher als Schatteneminenz, die die Dinge aus dem Hintergrund steuert. Zu diesem Zweck denkt sich der Junge die verschwörerische Untergrundorganisation des Diablos-kultes als Widersacher aus, gegen den sein ausschließlich aus ihm und sieben begabten Mädchen bestehender Geheimbund „Shadow Garden“kämpfen kann. Umso überraschender ist die Entdeckung, dass der Kult tatsächlich existiert. Im früheren Leben jenseits der Fantasywelt war Minoru übrigens ein ganz „normaler“Schüler. Einen Lkw-unfall später kann er die verhassten menschlichen Grenzen plötzlich durch Magie überwinden.
Was als ordentlich splatteriger und skrupellos, unmoralischer Spaß beginnt, entwickelt sich zu einer Standard-isekai-serie, in der dann doch nichts Innovatives passiert. Da haben andere Genrekollegen, wie „Wise Man’s Grandchild“oder „Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt“schon mehr zu bieten. Ansätze zur anarchischen Morallosigkeit wie in der Spielreihe „No More Heroes“verpuffen dadurch, dass sich Kageno immer stärker zum Helden entwickelt. Und Helden gibt es beileibe genug im Anime-sektor.