Die Piratenbraut (UHD)
Das „Pirates Of The Caribbean“der 1990er, „Die Piratenbraut“, galt damals als größter Flop der Filmgeschichte und führte zur Insolvenz von Carolco Pictures. Aus heutiger Sicht ist es einfach ein „Guilty Pleasure“. Geena Davis’ Darstellung könnte natürlich motivierter sein. Ein Großteil der Action wird in Zeitlupe gezeigt. Und den Gags fehlt das Timing. Aber die real fotografierten Schauplätze sind absolut beeindruckend, die Kostüme sowie die Ausstattung grandios und die analogen Effekte absolut sehenswert! Man könnte jetzt noch viel vom eigens dafür gebauten Schiff schwärmen, über die in die Brüche gegangene Ehe von Hauptdarstellerin und Regisseur lamentieren, den mühseligen Besetzungsreigen aufzählen oder sich fragen, ob Carolco nicht schon vorher die Segel hätte streichen sollen. Unterm Strich ist aber ein Film herausgekommen, dessen enorme Schauwerte eine 4K-restauration vom Original-kameranegativ und eine angepasste Farbkorrektur durch Kolorist Reginald Galienne („JCVD“) definitiv rechtfertigen. Die Uhd-blu-ray zeigt fast ausschließlich Szenen, die als 4K-schärfereferenz durchgehen und einen schwindelerregend plastischen Kontrast besitzen. Ausgenommen davon sind einige Effektszenen vor Blue-screen, digital erstellte Kompositionen (Geena Davis’ Rollsprung auf die fahrende Kutsche) sowie einige Totalen. Ähnlich der namensähnlichen „Die Braut des Prinzen“uhd-blu-ray wurden also auch hier wahre Wunder bewirkt, sodass das farbintensive Bild besser als so manch aktuelle Produktion erscheint. Allein das türkise Wasser am malerischen, grün bepalmten Inselstrand ist ein absoluter Traum! Der DTS-HD-MA-5.1-SOUND spielt ebenfalls unerwartet modern mit den Surround-muskeln, sodass die malerischen und manchmal auch druckvollen Kompositionen John Debneys dynamisch rüberkommen und das Degen-geklimper samt Kanonen-geballere eine dreidimensionale Präsenz besitzen. Wer sich nicht vor auf Kopfhaut tätowierten Schatzkarten ekelt oder bei zu langsamem Erzähltempo einschläft, wer mal wieder so richtig Lust auf ein Rum-durchtränktes, an Segel-taggelage schwingendes, mit Lug und Trug gespicktes Piratenabenteuer hat, der ist auf „Cutthroat Island“goldrichtig!
Erst 2021 kam eine Neuveröffentlichung von Jonathan Mastows reißerischem, historisch inkorrektem U-boot-thriller auf Blu-ray heraus. Zwei Jahre später steht die 4K-restauration vor der Tür, sowohl als Blu-ray als auch als Uhdblu-ray. Wer den Film noch nicht kennt: Darin versuchen Us-soldaten während des Zweiten Weltkrieges getarnt als Wehrmachtssoldaten ein deutsches U-boot zu kapern. Mit diesem Coup beginnt das Drama allerdings erst, denn an Bord befindet sich ein blinder Passagier. Direkt vom 35-Millimeter-original-negativ gescant und digital restauriert soll der Kriegsfilm besser aussehen denn je. Das perfekte Schwarz und die klaren Bilder sprechen mittels Dolby Vision dafür. Die negativen Ausreißer der Vorgängerversion sind dennoch geblieben. Wenn z.b. in der 17. Min. der Us-soldat Wentz (Jack Nosewerthy) in der Originalsprachfassung seine deutschen Sprachkenntnisse vor den Vorgesetzten demonstriert, könnte das Bild kaum verschwommener sein. Wie eine 4K-referenz wirkt die Uhd-blu-ray nicht. Helligkeit und Farben sind gedämpft. Der DTS-HD Ma-5.1-audiomix war auch schon auf der Blu-ray relativ gut, was Räumlichkeit und Abmischung anbelangt. Die Extras sind die gleichen wie bei der Blu-ray-version. So groß ist der Unterschied zur 2021er Version also auch wieder nicht. Was allerdings ins Gewicht fällt, ist, dass es die Uhd-blu-ray exklusiv im Arthaus-shop als limitiertes Steelbook gibt. Fans der Metallverpackung können demnach durchaus über eine Anschaffung nachdenken und die neue Restauration als angenehmen Bonus ansehen. Besitzer der älteren Blu-ray-fassung verpassen bis auf die Verpackung im Prinzip nichts.