The Wicker Man (UHD)
Erst letztes Jahr erschien eine Blu-ray-specialedition von Robin Hardys im wahrsten Sinne des Wortes kultigen Horror-musical. Dies war die Premiere der deutschen Synchronisation des Final Cuts (ca. 95 Min.). Der Director’s Cut (ca. 101 Min.) und die Kinofassung (ca. 89 Min.) lagen als Omu-fassungen bei, begleitet von umfangreichem Bonusmaterial sowie einem Poster. In den Vorjahren kamen ebenfalls diverse Bluray-editionen heraus. Was also ist neu an den diesjährigen Blu-ray und Uhd-editionen, die wie ein Fruchtbarkeitsritual scheinbar regelmäßig auf den Markt kommen? Die drei Schnittfassungen wurden weitestgehend vom Original-kameranegativ (ein Ausschnitt stammt vom Zwischen-positiv, die zusätzlichen Szenen von einer 35-Millimeter-kopie) in 4K eingescant und restauriert. Allein 500 Stunden Arbeitszeit sollen dabei in die Reparatur des Originalmaterials geflossen sein. Dementsprechend darf man den als Krimi getarnten Kampf der Glaubensrichtungen nun auf Uhd-blu-ray inklusive Dolby Vision bestaunen. Arthaus-shop-exklusiv gibt es ein neues „The Wickerman-steelbook mit zwei UHD- und zwei Standard-blu-rays, die zudem neues Bonusmaterial vorweisen. Zu diesem gehören die zehn bis zwölf Minuten langen Beiträge über den Drehort, 50 Jahre „The Wicker Man“und das gestrichene Originalende. Das Interview mit Britt Eklund und die Bildergalerie sind ebenfalls hinzugekommen. Die deutsche Synchro des Final Cuts ist hier natürlich auch in PCM Mono anwählbar, bei der Christopher Lees Stimme immer etwas lauter als der Rest eingepegelt scheint. Kalkül? Zur neuen Bildqualität lässt sich sagen, dass der Film durch die verschiedenen Quellen fragmentarisch wirkt. Die visuellen Tiefpunkte sind also die später wieder eingefügten Mai- bzw. Fruchtbarkeits-rituale wie z.b. der Sex auf dem Acker (ca. 18. Min.), die Aphrodite-fenster-szene (ca. 19. Min.) samt Kneipengesang, der überbelichtete Beginn des Mai-feiertags (ca. 23. Min.) und einige Szenen, die später kommen. Sehr lohnenswert war hingegen die Renovierung des Großteils aller Szenen vom Kamera-negativ. Obwohl immer noch etwas abgedunkelt, wirken diese Parts umso farbintensiver, plastischer und schärfer als die oben genannten Ausnahmen.