What The Waters Left Behind: Scars
Die Fortsetzung des 2017 erschienenen Torture Porns „What The Waters Left Behind“bedient sich der gleichen Rezeptur: Hier die degenerierte Kannibalenfamilie, dort der Bus mit jungen, knackigen Opfern. Vor der Kulisse der ehemals überfluteten Ruine des argentinischen Städtchens Epecuén werden die Mitglieder der Band The Ravens von den Hinterwäldlern überwältigt, gefesselt, gefoltert, vergewaltigt, getötet und gefressen. Das ist auch schon die ganze Geschichte. Die kolonialismuskritische Anspielung auf die Falkland-kriege aus dem Vorspann hat mit der Handlung gar nichts zu tun – es sei denn, man sieht den Torture-teil als verspätete Rache an den Besatzungsmächten an, wobei die Band dafür aber aus England hätte stammen müssen anstatt aus den USA. Nun ja. Wer gerne dabei zuschauen möchte, wie sich schlabbrige alte Kerle an jungen Dingern (männlich und weiblich) vergreifen, der ist an politischer Relevanz ohnehin nicht interessiert. Gore gibt es reichlich. Ansonsten wird hier das „Texas Chainsaw Massacre“-schema abgefahren. Ist man gespannt, wer am Ende überlebt? Eher nicht. Zwar gibt es einige Sympathieträger, aber so lahm wie diese versuchen, ihren noch lahmeren Häschern zu entkommen, haben sie eigentlich kein wirklich glimpfliches Schicksal verdient. Gut sieht die argentinische Grillplatte ebenfalls nicht aus. Die Drohnenaufnahmen der Geisterstadt sind dermaßen komprimiert, dass man sich den Film auch online mit unterirdischer Bandbreite anschauen könnte. Die Standard-aufnahmen bieten hingegen eine gute Schärfe. Der Schwarzwert bleibt zu hell.