Rosemaries Baby (UHD)
Roman Polanskis zeitloser Klassiker verhalf nicht nur Mia Farrow zu einer steilen Schauspiel-karriere und festigte seinen Ruf als DER New-hollywood-regisseur, sondern war quasi auch eine Art filmische Vorwegnahme oder vielleicht sogar Mitursache der amerikanischen „Satanic Panic“der 1980er. Dem Kultfilm von 1968 folgten etwa „Der Exorzist“(1973) und „Das Omen“(1976), welche die Zuschauer mit dem Satanismus-, Antichrist- und Besessenheitsthema konfrontierten und große Diskussionen auslösten. Dass man sich der Sogwirkung von „Rosemaries Baby“auch heute nicht entziehen kann, zeigt die anlässlich des 55. Jubiläums restaurierte Uhd-blu-ray-fassung, welche ein sehr weiches, nicht gerade scharfes, aber dennoch störfreies Bild abliefert. Das Ziel des neuen Masters scheint keineswegs eine höhere Schärfe gewesen zu sein. Der Film behält seine analoge, mystische Weichheit von Anfang bis Ende bei, was dem Inhalt mit seinen psychologisierten (Wach-)traumpassagen zuträglich ist. Die Körnung ist hier kaum präsent, gefiltert sieht das Bild aber auch nicht aus. Es erscheint etwas abgedunkelt, Details im Schatten sind trotzdem besser erkennbar dank der erhöhten Zahl an Graustufen. Das berüchtigte Bramfordhaus mit seinen dunklen Fluren und Stuck-verzierten Wohnräumen behält seine diabolische Atmosphäre, gibt dank HDR aber mehr Indizien preis. Warum die alte Vormieterin wohl das Vertiko vor die Wandschranktür geschoben hat? Der DD2.0-TON hält keinerlei negative Überraschungen parat, weshalb man das atmosphärisch, von Paranoia getriebene Spannungsstück störfrei genießen kann.