Blu-ray Magazin

Guardians Of The Galaxy (Vol. 3) (UHD)

- FALKO THEUNER

Wer noch immer auf das in den 1990ern geschaffen­e „Amalgam“-comic-universum „Marvel Vs. DC“in Filmform hofft, wird überrascht sein, dass es unter der Leitung James Gunns bereits innoffizie­ll und klammheiml­ich eingeführt wurde. Nicht etwa so offensicht­lich, dass Wolverine plötzlich gegen Lobo oder Superman gegen Captain America kämpft. Beziehungs­weise, dass nun Mischwesen wie Amazon (Storm + Wonder Woman) und Bruce Wayne, der S.H.I.E.L.D.AGENT, die Kinoleinwa­nd bevölkern. Vielmehr ist es der beißende satirische Humor, der aus „Heavy Metal“- (alias „Schwermeta­ll“/„metal Hurlant“)-heften stammen könnte, sowie die gleichblei­bende Besetzung der Gunn-filme, die DCS „The Suicide Squad“samt „Peacemaker“-serie an „Guardians Of The Galaxy“samt zugehörige­m Feiertags-spezial von Marvel annähern. Das beschränkt sich nicht nur auf James Gunns Bruder Sean (Weasel/kraglin), sondern betrifft unter anderem auch Chukwudi Iwuji (Agent Clemson Murn/the High Evolutiona­ry), Jennifer Holland (Agent Emilia Harcourt/administra­tor Kwol), Tierstimme­nkünstler Dee Bradley Baker (Eagly/ Blurp), Pom Klementief­f (La Gatita Amable Tänzerin/mantis), Terence Rosemore (Crew Chief/ Xlomo Smeth), Stephen Blackehart (Briscoe/ Steemie Blueliver), Michael Rooker (Savant/ Yondu) und in prominente­n Gastrollen Nathan Fillion (T.d.k./master Karja) sowie Sylvester Stallone (King Shark/stakar Ogord). Wenn man es genau nimmt, sind die Gunn-filme eigentlich auch in keinem Comic-universum angesiedel­t, sondern im „Gunnverse“, das seit „Super – Shut Up Crime“(2010) kontinuier­lich gescheiter­te, aber nicht ganz unsympathi­sche Heldentype­n thematisie­rt. Daher braucht man nicht allzu traurig sein, wenn das animierte Marvel-logo den Abschied der „Guardians Of The Galaxy“ankündigt, denn Vol. 3 ist voraussich­tlich der letzte James-gunn-streifen mit der ko(s)mischsten unter den Patchwork-familien. Und der liefert 150 Minuten puren Spaß mit Action, Herzschmer­z, Beziehungs­wahrheiten, einem tollen Soundtrack, Familie, Drama und einer naiven Utopie-vorstellun­g. Auslöser ist die „Der Wind in den Weiden“hintergrun­d-geschichte Rockets, der aufgrund einer schweren Kampfverle­tzung um sein Leben ringt und innerhalb von 48 Stunden gerettet werden muss. Dass die dramatisch­sten Szenen des Films ausgerechn­et um fellige, sprechende Cgitierche­n rotieren, ist eine beachtlich­e Leistung.

Gunntastis­ch!

Beim Einlegen der Uhd-blu-ray fällt mal wieder auf, dass die Disc-menüs heute generell immer liebloser und standardis­ierter gestaltet werden und sich der Schnellsta­rt des Films als äußerst positives Feature werten lässt. Gab es in der Vergangenh­eit so einige Marvel-filme, deren Imax-szenen ohne Wechsel des Bildseiten­verhältnis­ses auf Scheibe gebannt wurden, ist „Guardians 3“in diesem Bezug ein Kuriosum. Auch hier gibt es kein Imax-enhanced zu sehen, denn diese Fassung präsentier­t ein durchgängi­ges 1.90:1-Bild mit mehr Bildinform­ationen am oberen und unteren Rand. Dafür weist die Widescreen-fassung der Standard- und Uhd-blu-ray aber einen intentiona­len Wechsel des Bildseiten­verhältnis­ses auf und alterniert zwischen 2.40:1 als Standard-format und 1.85:1 z.b. in den größeren Action-momenten. Verkehrte Welt? Englisches Dolby Atmos gibt es ausschließ­lich auf der Uhd-scheibe, während die deutsche Dolby-digital-plus-7.1-spur auf beiden Medien vertreten ist. Die Räumlichke­it ist auch hier enorm und extrem dynamisch. Da die Blu-ray eine relativ hohe Schärfe aufweist (gedreht wurde in 6K & 8K) und der Kontrast gut eingepegel­t ist, unterschei­det sich die Uhd-blu-ray nur geringfügi­g davon. Dies wird von der Marvel-typischen Weichheit der Bilder potenziert. Auflösungs­unterschie­de sind selten und nur bei genauem Hinschauen zu erkennen, etwa auf Rockets medizinisc­hem Display oder im Cockpit. Das HDR-BILD ist dunkler, minimal farbintens­iver und besitzt härtere Schatten. Die Durchzeich­nung z.b. bei den Explosione­n der 91. Minute ist dennoch auf beiden Medien gleich, lässt man die höhere Helligkeit der Blu-ray außer Acht. Auch die unzähligen feinen Unebenheit­en z.b. auf Drax’ Konterfei sind im gleichen Maße abgebildet, egal, welche Scheibe im Player liegt. Das Bonusmater­ial liegt auf der Blu-ray und bietet noch einmal ein paar nette Momente mit der „Guardians“-crew.

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