The Equalizer 3
Mafia-thriller/western
OT: The Equalizer 3 L: US, IT J: 2023 V: Sony Pictures, Plaion
B: 2.39 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Antoine Fuqua
D: Denzel Washington, Dakota Fanning
LZ: 109 min FSK: 16 W-cover: ja
VÖ: 07.12.23 ×1 Extras: 4/10
Zum dritten und angeblich letzten Mal spielt Ex-special-service-agent Robert Mccall (Denzel Washington) den gesetzlosen Revolverhelden, welcher zum Verteidiger der Armen und Schwachen wird. In Anbetracht des klassischen Western-szenarios der vorhergehenden Filme war es nur eine Frage der Zeit, bis Regisseur Antoine Fuqua („Trainig Day“, „Die glorreichen Sieben“) den von ihm etablierten Anti-helden nach Italien holt – der Wiege des Spaghetti-westerns und Heimat der Camorra. Dabei erzählt er traditionsbewusst vom übermächtigen Krieger, einem Mythos, dessen Handwerk die Zuschauerschaft bewundern darf, während ein Mafia-boss in einer minutenlangen Eröffnung über grässlich zugerichtete, tote Menschenleiber steigt. Kaum steht er dem Verursacher der Metzelei gegenüber, kommt das übliche toxisch maskuline Rumgepose: „Weißt Du, wer ich bin?“„Ihr werdet alle sterben!“„Er ist schon tot, weiß es nur noch nicht.“„Ich habe Mitleid mit seinen Angehörigen.“„Du hast noch neun Sekunden, um Dich zu entscheiden!“„Wer bist Du?“Und so weiter … Danach folgt ein kurzer Moment der Grausamkeit und ein langer, schmerzhafter Tod für den Obermacker – Mccall sollte definitiv seinem Psychotherapeuten von seiner krankhaften Lust an der Gewalt berichten.
Gut gegen Böse
Nach einer Verwundung wird der Protagonist schließlich an einem beschaulichen Ort an der italienischen Küste wieder aufgepeppelt. Nicht nur seine Retter, der Polizist Giorgio (Eugenio Mastrandrea) und der Arzt Dr. Enzo (Remo Girone) sind gute Menschen. Auch der ganze gute
Rest ist dermaßen friedlich und sympathisch unsympathisch, dass man diesen guten Ort einfach lieben muss. Gut gut! In betörend schönen Aufnahmen humpelt Mcgall durch malerische Gassen vorbei am Markt-trubel des zentralen Piazza sowie an lauschigen Cafés. Doch als er den Kaffee genieß, stören die brutalen Machenschaften der Camorra seine innere Ruhe. Als jemand, der den Tisch mit Taschentüchern auskleidet, kann er solch Asymmetrie nicht dulden: Gute Menschen und gewalttätige Mafiosi, das geht ja mal gar nicht! Also muss er wie schon so oft zuvor ein letztes Mal seine didaktische Gewaltader auspacken, um den Drecksäcken eine Lektion zu erteilen. Heißt es am Anfang noch „Weißt Du eigentlich, wer ich bin?“, stammelt es am Ende nur noch aus dem blutend schäumenden Mund „Wer bist Du?“. Namen scheinen beim Machtgehabe offenbar eine wichtige Rolle zu spielen. Dass der Equalizer eigentlich der schlimmste Poser von allen ist, welcher selbstverliebt seinen eigenen Mythos verkündet, stört dabei schon irgendwie. Vielleicht sollte er sich mal eine kleine Scheibe von seinem Kollegen John Wick abschneiden, der lediglich eine sinnlose Phrase in den Raum wirft – sowas wie „Ich werde sie alle töten“– um dann eine viertel Stunde lang Aktionen sprechen zu lassen, bis ihm die nächste Phrase einfällt. Das ist das genaue Gegenteil von dem, was Mccall macht, der alles übererklärt. Nchtsdestotrotz ist der dritte „Equalizer“-film ein wahrer Augenschmaus. Es ist die unglaubliche visuelle Qualität des in 2.39:1 gehaltenen Bildes, die den Atem stocken lässt. Bei dieser enormen Schärfe sitzt jedes Detail. Auch wenn die Farben zurück gefahren wurden, klarer und authentischer könnte es kaum sein. Das ist eine überdeutliche 4K-referenz auf der Uhd-scheibe, die unabhängig von den gezeigten Lichtbedingungen jeden einzelnen Backstein der Straße perfekt abgegrenzt darstellt. So verhält es sich auch im 2K-bereich der Blu-ray. Der deutsche DTS-HD-MA-5.1-SOUND besitzt auf beiden Medien eine ähnlich hohe Räumlichkeit wie der englische Dolby-atmos-track. Die Uhd-version ist übrigens u.a. unter shop.plaionpictures.com auch als Steelbook erhältlich.