Tiny Wedding
Unsere mega kleine Hochzeit
Um die geplante Adoption erfolgreich in die Tat umzusetzen, macht Max (Ahmed Sylla) seiner Lou (Camille Lou) einen Heiratsantrag, welche die junge Frau dankend annimmt. Doch darf es keine große Hochzeit werden, kein großer Aufwand. Eine kleine Feier soll es sein, eine winzig kleine, wie es oft genug in der Geschichte betont wird. Da haben sie aber die Rechnung ohne Max’ Freund Paul (Marc Riso) gemacht, der gleich die halbe Stadt mobilisiert.
„Tiny Wedding“ist eine schlichte und kunterbunte Komödie im Stile einer Reality-show samt Interviews und separat aufgenommenen Kommentaren. Was das Ganze etwas seltsam anmuten lässt, ist der Widerspruch zwischen authentischer Inszenierung und stark überzeichneten Charakteren. Auf der inhaltlichen Ebene treffen hier genretypisch Welten aufeinander. Z. B. die streng christliche Familie von Max auf der einen und Lous Mutter und ihre neue gleichgeschlechtliche Partnerin auf der anderen Seite. Dies und die unterschiedlichen Hautfarben der beiden Protagonisten tragen zum politischen Subkontext der Erzählung bei. Sonderlich neu oder gar subtil ist das nicht. Der Humor ist – ganz im französischem Stil – schnell, rabiat und comicartig überzeichnet. Wie gewohnt bilden der Schnitt und die französische Sprache eine Einheit. Und im Gegensatz zu den geschriebenen Witzen sind viele der visuellen Gags gelungen wie beispielsweise die Szene mit der aufblasbaren Kirchenhüpfburg.
Aufgrund der klassischen Natur der Sketche sollte man allerdings in letzter Zeit keinen übermäßigen Konsum an Komödien getätigt haben, damit man diesen Film in seiner Gänze genießen kann.