Fisherman’s Friends 2
Nein, das ist nicht der zweite Teil einer Werbe-filmreihe für die berühmten Lutschpastillen, auch wenn in „Fisherman’s Friends 2 – Eine Brise Leben“kuriose Werbemaßnahmen eine Rolle spielen. Es geht stattdessen um den zehnköpfigen Männer-shanty-chor aus Cornwall, der sich qua des Berufsstandes der Mitglieder ebenfalls Fisherman’s Friends nennt. 2010 erhielt die Truppe einen Plattenvertrag und schaffte es bis in die Top 10 der Uk-albumcharts. 2019 erschien der erste „Fisherman’s Friends“-kinofilm, der die Anfänge ihres Aufstiegs nachzeichnete und als romantische Komödie inszenierte. Teil zwei folgt der selben Blaupause, nur werden jetzt die Schattenseiten des Erfolges beleuchtet. Im Mittelpunkt steht Leadsänger Jim (James Purefoy), der unter Depressionen leidet und diese zu oft in Alkohol ertränkt. Das zerrüttet nicht nur ihn und seine Familie, sondern gefährdet den gesamten Chor, denn seine unkontrollierbaren Allüren sorgen für dicke Luft beim Platten-label. Glücklicherweise ist da Aubrey (Imelda May), eine einst populäre Folk-sängerin, die schon ähnliche Krisen durchgemacht hat und mit den dunklen Seiten des Ruhms vertraut ist. In diesem Sinne liefert „Fisherman’s Friends 2“genau das, was man erwartet: Eine romantische Lovestory, ein bisschen Drama, ein paar Witzchen, idyllische Landschaftsaufnahmen der südenglischen Küste und eine gut abgestimmte Dosis traditioneller Shantys wie „What Shall We Do With The Drunken
Sailor“. All das bleibt trotz tragischer Elemente durchgängig seicht, klischeehaft und kitschig. Aufgrund dieser Trivialität stellen sich 112 Minuten Laufzeit als vielleicht 15 bis 20 Minuten zu lang heraus.