Nachtfalken
Man könnte aufgrund des Produktionsjahres 1981, des Hauptdarstellers Sylvester Stallone, des Regisseurs Bruce Malmuth („Hard To Kill) und der Geschichte von der Jagd auf einen global agierenden, mörderischen Terroristen annehmen, es handele sich hier um einen typischen Achtziger-jahre-action-kracher. Doch „Nachtfalken“atmet den Geist des Vorgängerjahrzehnts. Das wundert nicht, denn eigentlich gedacht war die Story für „French Connection 3“. Daraus wurde schließlich nichts, also trat in „Nachtfalken“Stallone in die Fußstapfen von Gene Hackman, und statt dem ursprünglich geplanten Richard Pryor agiert nun Billy Dee Williams (Lando Calrissian) an seiner Seite. Gemeinsam spielen sie New Yorker Cops, welche einem geplanten Anschlag des skrupellosen Terroristen Wulfgar (Rutger Hauer) auf die Schliche kommen. Von den Kostümen und Kulissen über Keith Emersons funky Rocksoundtrack und spröder Bildsprache bis hin zum trägen Erzählfluss und der zurückhaltenden Action-inszenierung – alles in „Nachtfalken“schreit nach den 1970ern. Doch im Vergleich mit z.b. Frankenheimers „Schwarzer Sonntag“(1977) zieht der Stallone-streifen den Kürzeren. Die Geschichte verweigert sich klassischem Spannungsaufbau, die Charaktere bleiben unterentwickelt, die Motive des Terroristen unklar. Wer ein großes Herz für das Discojahrzehnt hat, könnte nostalgisch gestimmt möglicherweise über die diversen Schwächen hinweg schauen, wer ein typisches Stallone-brett oder einfach einen spannenden Film erwartet, sollte trotz tadelloser neuer Blu-ray eher auf Abstand gehen.