The Mandalorian (Staffel 1) (Uhd-steelbook)
Mandos erster Auftritt auf Uhd-blu-ray ist ein Paradebeispiel für eine begehrenswerte Steelbook-edition. Zunächst wäre da das metallene Kunstwerk, in das die Scheiben verpackt sind. Das herausragende Artwork ummantelt das komplette Case. Vier Discs (zwei UHD-, zwei Standard-blu-rays) und drei Artcards ergeben dabei ein wunderbar befriedigenes Gewicht. Das kann ein Camtono voll Beskar (umgerechnet ca. 60 Euro) wert sein, muss es aber nicht. Auch wenn bestimmte Bonus-inhalte dem Streaming-auftritt auf Disney+ vorbehalten bleiben, sind die zwei exklusiven Extra-features „Überbleibsel des Imperiums“(ca. 6 Min.) und „Das Versteck Teil eins“(ca. 11 Min.) recht ansehnlich. Die acht Episoden auf den je zwei Discs wandeln zwischen Lauflängen von 34 bis 51 Minuten. Für den Fall, dass es später auch noch eine Standardblu-ray-edition von der Serie geben wird, möchte man natürlich wissen, welche Unterschiede zur Uhd-blu-ray bestehen. Wie bei allen Disney-veröffentlichungen (außer „Titanic“) verzichtete man bei der 4K-disc auf Dolby Vision, welches den Hdr-kontrast dynamisch an die benötigte Helligkeit der jeweiligen Szene anpasst. Nun weist die Standard-blu-ray in einigen Momenten eher milchiges Schwarz vor. Dies ist der vorliegenden Hdr-version erspart geblieben, obwohl das Schwarz trotz tieferer Dunkelheit auch hier nicht immer perfekt ist. Das ist aber grundsätzlich ein Problem der neueren „Star Wars“-filme und -Serien, woran auch immer das liegen mag. Im Weltall gibt es eben nicht nur dunkel und hell, wie es die Macht suggeriert, sondern, wie das Bild beweist, dunkelgrau und hellgrau. Beim Uhdupgrade gilt das sogar noch extremer.
Blick aus der Repulsorwiege
Lassen sich auf der Uhd-scheibe mehr Details dank zusätzlicher Hdr-graustufen erkennen? Leider nein. Die völlig düstere Schlammhornhöhle der zweiten Episode ist eine regelrechte Wand aus Dunkelheit und auch in helleren Bereichen (z. B. den Lichtreflektionen auf Mandos hochglänzender Beskar-rüstung) lässt sich nichts Neues entdecken. Der höhere Hdr-kontrast sorgt für besser abgegrenzte Kanten und die Farben sind neutraler sowie satter als bei der Sdr-variante. Glücklicherweise gibt es auch kein Farb-banding, was übrigens für beide physische Medien gilt. Alles andere wäre aber auch absurd. Ein Auflösungsplus lässt sich an Details in Panoramen (z.b. Geröllstrukturen, Steine) erkennen, aber auch bei Nahaufnahmen z.b. an Kuiils langen, weißen Augenbrauen-haaren, die auf Bluray bei näherer Betrachtung Treppchen zeigen. Und doch sieht z.b. das Kind alias Grogu im Panorama-shot bei der sich öffnenden Luke des Jawa-sandkriechers der ersten Episode deutlich niedriger aufgelöst aus als in 4K. Man kann also davon ausgehen, das spätestens in der Compositing-phase einige generelle Abstriche bei der Auflösung gemacht wurden. Ein paar schwächere Effekte wie die statischen Textur-erweiterungen der Wüstenlandschaft stechen durch die höhere Auflösung stärker heraus. Eine relativ räumliche Dd-5.1-abmischung teilen sich beide Medien, sodass man auch die feinsten Variationen im großartigen, „pulsierenden“Mandalorianer-thema wahrnimmt. Wann ist es eigentlich aus der Mode gekommen, erinnerungswürdige Themen in Blockbuster zu integrieren? „The Mandalorian“folgt da glücklicherweise der alten Tradition. Tausend Dank, Ludwig Göransson! Die englische Tonspur liegt auf Blu-ray in DTS-HD MA 5.1 und auf Uhd-blu-ray in Dolby Atmos vor. Die Schnellstartfunktion der 4K-disc samt Lesezeichen
kommt gelegen, sollte aber technisch auch auf Blu-ray möglich sein. Wer sich Serien-unterhaltung wie im Blockbuster-kino der 1980er erhofft, bekommt sie mit diesem limitierten Uhdsteelbook oder einer hoffentlich später noch erscheinenden, günstigeren Standard-edition.