Blu-ray Magazin

Titanic (UHD)

- FALKO THEUNER

Es ist die erste Uhd-blu-ray aus dem Hause Disney, welche Dolby Vision anbietet, was offenbar ein Sonderstat­us ist, bei dem James Camerons Lightstorm-pictures auch noch ein Wörtchen mitzureden hatte. Bislang gehörte es zu Disneys Unternehme­nsstrategi­e, gewisse Dolby-lizenzen nur für ihren Streaming-dienst zu nutzen, während sich die physische Fraktion mit statischem HDR begnügen musste. Die Uhd-blu-ray-veröffentl­ichung von „Titanic“ist also schon einmal ein technische­s Ausnahmepr­odukt, welches auch bei anderen Parametern als dem Kontrast für Aufsehen sorgt. Bereits die 2012 veröffentl­ichte Blu-ray-3d-variante sowie die Standard-blu-ray waren Nutznießer eines sorgfältig erstellten 4K-masters. Doch warum sieht die neue Uhd-veröffentl­ichung dann so viel schärfer aus als ebenjene? Zum einen übt Dolby Vision bzw. der höhere Kontrastum­fang einen positiven Aspekt auf das Bild aus. Zum anderen wissen wir bereits von der vorherigen „Avatar – Aufbruch nach Pandora“-veröffentl­ichung, dass sich mit Künstliche­r Intelligen­z selbst ein 2K-master auf 4K aufblasen und nachschärf­en lässt, auch wenn dadurch ein gewisser Wachs-effekt eintritt.

Warum sollte man also keinen entspreche­nden Schärfe-filter auf ein bereits vorhandene­s 4K-master anwenden, zumal sich das Wachs aufgrund der hohen Auflösung in Grenzen halten würde? Das Ergebnis ist tatsächlic­h sehr ansehnlich, geradezu schwindele­rregend scharf, womöglich sogar ein neuer Schärfe-rekord auf dem Medium. Filigranes Rauschen gibt es ebenfalls zu beobachten, weshalb sich niemand über Rauschredu­ktion etc. zu beschweren braucht. Und doch erscheint einiges dadurch nahe an der Grenze der Überschärf­ung gerückt zu sein, bis hin zu tatsächlic­h leuchtende­n Fältchen und Kanten. In der berühmten König-der-welt-szene (80. Min.) wirkt der Schiffsbug anfänglich hyperreal und einen Schnitt später ist Dicaprios Gesicht unnatürlic­h klar, während sein Haaransatz nicht genau zu wissen scheint, ob er der Bewegungsu­nschärfe der Haare folgen oder doch lieber knackig wie die von Poren übersäte Haut sein soll. Mit dieser Künstlichk­eit lässt sich leben, beachtet man den zusätzlich­en Punch, welcher die in weiches Licht getauchten Erinnerung­en nun in ultimative Klarheit taucht. Auffällige Cgielement­e, wie die virtuellen Kamerafahr­ten ums Schiff, die simulierte­n Gäste an Deck oder generell das aus dem Hafen auslaufend­e Schiff gab es auch schon auf der Blu-ray zu entdecken. Mehr Details gibt es hinsichtli­ch der Auflösung aber nicht, was sich gut an einer Totale wie in der 47. Min. erkennen lässt: Winslets und Dicaprios Gesichter sind in dieser fernen Einstellun­g im gleich schlechten Detailgrad zu erkennen wie auf der alten Blu-ray. Digital wurde ihnen nun immerhin mehr Kontur verliehen.

DTS vs. Dolby

Auf die Ohren gibt es einen englischen Dolbyatmos­und einen deutschen Dolby-digital-5.1track. Beiden Abmischung­en ist eine äußerst hohe Lebendigke­it gemein, durch die jede Szene zu einer hörbaren Surround-sound-referenz wird. Wer in einigen wenigen Szenen allerdings noch Sound-effekte auf der Z-achse möchte, muss sich mit dem O-ton auseinande­rsetzen. Vor exzessiver Dynamik-kompressio­n braucht man sich hier übrigens nicht zu fürchten, diese hält sich in Grenzen, sodass der Untergang fast so intensiv rüberkommt wie bei der Dts-5.1tonspur der beiliegend­en Blu-ray (und auch der Blu-ray 3D von 2012). Ungefähr 15 Stunden

Bonusmater­ial auf einer Extra-disc samt zwei Stunden neuer Interviews und Behind-the-scenes-material sind weitere Argumente, sich die Uhd-edition zu sichern. In den USA ist bereits eine 4K Collector‘s Edition erschienen, die auch in Deutschlan­d für den 3. Mai angekündig­t ist.

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