Ronin (Uhd-mediabook)
Wo ist das Geld, wo der Koffer? Wer mal einen so richtig bedeutungsschwangeren Thriller voller Profis sehen möchte, die einem ominösen Macguffin hinterherjagen, dann ist John Frankenheimers „Ronin“(1998) genau der richtige. Hier muss jeder der Profis permanent beweisen, wie fabelhaft professionell er denn nun wirklich ist. Selbst der Besuch einer Bar wird zum adrenalingeladenen Spannungsstück. Als wäre es Brian De Palmas „Mission: Impossible“(1996), versammelt sich im Film eine internationale Crew zwielichtiger Gestalten, um eine unglaublich geheime Mission zu bewältigen. So geheim, dass selbst Profis nicht wissen, worum es eigentlich geht. In jedem Fall um einen Koffer mit unbekanntem Inhalt. Diese ganze Geheimniskrämerei kann bisweilen ziemlich anstrengend sein. Natürlich hat das alles System. Am Ende weiß zwar immer noch keiner, was in dem verdammten Gepäckstück ist, aber das ist ja auch gar nicht das eigentliche Ziel der Handlung. Und was hat das mit japanischen Ronin zu tun, die ihren Herren und damit auch ihre Existenzberechtigung verloren haben? Nun, die Ex-agenten werden seit dem Ende des Kalten Krieges ebenfalls nicht mehr benötigt, weshalb sie sich nun gezwungenermaßen anderweitig beschäftigen. Und sei es eine sinnlose Aufgabe, die an anderer Stelle einer Entlarvung dient. Katarina Witts Gastauftritt als russische Eiskunst-diva darf natürlich nicht unerwähnt bleiben, denn die hochkarätige Besetzung ist die größte Stärke des überambitionierten Werks. Das Mediabook enthält die restaurierte Fassung auf UHD- und Standard-blu-ray sowie eine Bonus-blu-ray mit fast zwei Stunden lohnenswerten Extras, die größtenteils in Dvdauflösung vorliegen. Der visuelle Unterschied zwischen der neuen HD- und der Uhd-scheibe ist aufgrund des gleichen Masters eher gering. HDR bzw. Dolby Vision holen da auch nicht viel mehr raus. Der Kontrast ist höher, in einigen Szenen aber immer noch zu blass. Insgesamt sieht das 4K-bild trotz seiner Weichheit zeitgemäß aus. Der DTS-HD-MA-5.1-TON ist offensiv dreidimensional abgemischt, wodurch die hinteren Kanäle ungewöhnlich viel zu tun bekommen. Das kann man mögen oder wie die Handlung als aufdringlich bemüht empfinden.