Retribution (UHD)
Nach dem spanischen Thriller „Anrufer unbekannt“(2015), dessen deutschem Remake „Steig.nicht.aus!“(2018) und dem koreanischen Remake „Hard Hit“(2021) musste sich jetzt auch nochmal Liam Neeson auf den explosiven Fahrersitz setzen, um 91 Minuten lang durch Berlin zu fahren und zum vierten Mal die selbe Geschichte zu erzählen. Obwohl diese nahezu ausschließlich in einem Auto stattfindet, ist Drehbuch-autor Alberto Marinis ursprüngliches Thriller-konzept alles andere als unspannend. In allen Inkarnationen bringt ein Bankangestellter seine beiden Kinder mit dem Auto zur Schule. Plötzlich klingelt ein fremdes Handy in der Mittelkonsole, eine verzerrte Stimme klärt den Vater über den Sprengsatz unter seinem Sitz auf, welcher detoniert, wenn er sich davon erhebt. Als er von den Kindern auf dem Rücksitz erfährt, erweitert er die Spielregeln auch auf sie. Ein gewaltsamer Tod blüht ebenfalls, sollte der Täter den Fernzünder aktivieren, was er unmittelbar androht, um seinen Willen zu bekommen. Mit der Zeit können Held und Nachwuchs erahnen, was wirklich hinter dem Anruf steckt, der besser nicht aufgelegt werden sollte. Die u. a. von deutschen Fördergeldern finanzierte Studiocanal-produktion ist auf Hochglanz getrimmt. Liam Neesons sympathisch ruhige Art wirkt hier Wunder. Aber auch seine Polizei-gegenspielerin Noma Dumezweni („Arielle die Meerjungfrau“) wurde hervorragend besetzt. Größter Nachteil ist allerdings die Nähe zum Original. Hier wurden ganze Szenen eins zu eins übernommen und nur kleinste Details verändert. Hat man das Original oder die anderen Remakes aber nicht gesehen, funktioniert das alles ausgesprochen gut. Die Uhd-blu-ray setzt sich durch eine deutlich sichtbare, höhere Auflösung von der Blu-ray ab. Berliner Panoramen sind dadurch schärfer im Detail, während der Kontrast und die Farben im Vergleich zur Sdr-version nur geringfügig angehoben wurden, ohne dass das Schwarz einen Tiefstwert erreicht. Dafür, dass der Haupthandlungsort eine Fahrerkabine ist, bieten sich dem Auge nicht gerade wenige glasklare Schauwerte. Auch der Dolby-atmos-sound überzeugt auf beiden Medien, welche zudem die Menüstruktur und ein 4-Minuten-making-of miteinander teilen.