Hase und Wolf „Nu Pogodi!“
Nu sajaz, nu pogodi! Na warte, Hase! Sobald diese Drohung ertönte, erwarteten freudige Kinderaugen des Ostblocks bis in die 1980er Jahre amüsante Verfolgungsjagden zwischen dem rüpelhaften Wolf und dem unschuldigen Hasen. Heute würde man seinem Nachwuchs die rund zehnminütigen, russischen Trickfilme womöglich nicht mehr so gerne zeigen, genehmigt sich der Wolf doch relativ häufig Zigaretten und Schnaps. Andererseits ist er ja auch als Negativbeispiel konstruiert, als Anarchist, der sich nicht an zivilisierte Gesellschaftsnormen hält und stattdessen seinem inneren Tier freien Lauf lässt, indem er den Hasen fressen will. Schon in den 1960ern, als die Trickreihe entstand, war das nicht neu: Westliche Erzeugnisse wie „Tom & Jerry“(1940), „Road Runner und Wile E. Coyote“(1949) sowie generell die „Looney Tunes“mit Hauptfigur Bugs Bunny gehörten zu den Inspirationsquellen der beiden „Hase & Wolf“-schöpfer A. Kurljandski und
A. Chajit. Die aktuelle Blu-ray bietet alle 16 ursprünglichen Folgen in restaurierter Qualität. Gibt es im ersten Abenteuer „Am See“noch sichtbare Helligkeitsschwankungen, verbessert sich das Bild bei den darauf folgenden Episoden, allerdings ohne qualitative Höhenflüge. Die deutsche Synchronspur liegt in DTS-HD MA 2.0 vor und der nur wenig räumlichere russische Audiotrack in 5.1. Bei den acht Bonusepisoden in Sd-qualität handelt es sich um jene (unbearbeiteten) Kurzfilme, die erst in den 1990ern
sowie 2000ern entstanden und inhaltlich eine völlig andere Ausrichtung haben. Das Booklet von Dr. Rolf Giesen gibt es übrigens nur in digitaler Form unter https://fernsehjuwelen.de/booklets/.