Kinder des Zorns
Diese 2020er Neuinterpretation des Stephen-king-klassikers von Kurt Wimmer („Equilibrium“) macht den Generationenkonflikt zeitgemäßer, indem sie ökonomische und ökologische Faktoren beim monokulturellen Maisanbau mit einbezieht. Die Elterngeneration wird dadurch noch bewusster als Ursache für die Zorn-kinder gekennzeichnet. Aufrührerin Eden (Kate Moyer) nutzt diese Schuldfrage, um den Blutdurst von „Ihm, der hinter den Reihen wandelt“zu stillen und instrumentalisiert dafür die Kinder der Dorfbevölkerung. Auch die getrennten Eltern von Boleyn (Elena Kampouris) und Cecil (Jayden Mcginlay) tragen eine Mitschuld. So sollte sich der Vater (Callan Mulvey) als Stadtoberhaupt und Entscheidungsträger bei der Frage nach Maßnahmen für einen Wirtschaftsaufschwung eigentlich an die eigene Nase fassen. Die Mutter, als kaum fassbares Konstrukt für die beiden Geschwister, entzieht sich ihrer Verantwortung komplett. Nun liegt es an der fast erwachsenen
Protagonistin Bo, zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln. Das Bild vermittelt jedenfalls eine kräftige Sonnenuntergangsstimmung mit sehr warmen Farben und dunklen Konturen. Wegen der extreme Schärfe sind permanent kleinste Details auf Haut, im Haar und auf den anderen Strukturen der Umgebung zu erkennen. Der Kontrast erzeugt eine hohe Brillanz. Mittels sehr räumlichem DTS-HDMA-7.1-SOUND wird das Monster zum unheimlichen Mysterium, bis es am Ende leider tatsächlich zu
sehen ist. Auch die Kindergruppe wird durch den lebendigen Soundmix zur akustischen Bedrohung. Zu den 92 Filmminuten gesellt sich noch ein siebenminütiges Makingof dazu.