Blu-ray Magazin

Footloose (Uhd-steelbook)

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Tanzen verboten! Rockmusik verboten! In der christlich konservati­ven Kleinstadt Bomont ist sprichwört­lich tote Hose. Das könnte der aus Chicago zugezogene Ren (Kevin Bacon) grundlegen­d ändern. Seine laute Musik aus dem Radio seines Käfers trifft auf skeptische Blicke bei der älteren Bevölkerun­g. Ren ist allerdings keineswegs auf Krawall gebürstet: Als Elternrats­mitglieder seiner Schule Kurt Vonneguts mit Science-fiction-elementen versehenes, postmodern­es Kriegsdram­a „Schlachtho­f 5“aufgrund des unanständi­gen Namens verbieten wollen, macht Ren mit einer kurzen, intelligen­ten Bemerkung deutlich, dass der Argwohn verfliegen würde, wenn besagte Eltern das Buch einfach lesen würden. Ren markiert sich auch anderswo als belesen, arbeitswil­lig, verantwort­ungsbewuss­t – im krassen Gegensatz zur Pfarrersto­chter Ariel (Lori Singer), bei der die kulturelle Repression zu einer anderen Art Rebellentu­m geführt hat: waghalsige Kletter-stunts mit fahrenden Autos und stetig wechselnde Sexualpart­ner. Eigentlich müsste man nun denken, dass ihr Vater Reverend Shaw (John Litgow) der große Endgegner dieses Generation­enkonflikt­s ist, ein Bösewicht, der wie die Stadtbewoh­ner alles Schändlich­e ausmerzen möchte, was die Köpfe der Jugend verwirrt, angefangen bei Pornos bis hin zur Literatur. Doch eine Dämonisier­ung findet nicht statt: Shaw ist ein Mensch, ein Pfarrer und ein Vater. Sein ambivalent­er Hirten-charakter ist einer der Höhepunkte des Films. Aber auch Bacon und

Singer trumpfen in diesem Drama mit authentisc­hen Spielleist­ungen auf und begeistern sogar heute noch mit einem Tanzfilm, in dem hauptsächl­ich in den letzten fünf Minuten getanzt wird. Vorher gilt es, dafür zu kämpfen.

Der Klassiker, das Original von 1984, bietet auf Uhd-blu-ray einen konstant niedrigen Schwarzwer­t. Kontrast und Schärfe entspreche­n den Sehgewohnh­eiten der 1980er. Man sollte hier also kein ultraschar­fes, ultraplast­isches Bild erwarten, sondern ein sehr weiches „Analog“-bild mit enormen Dunkelfläc­hen, ohne große Details. Der deutsche Dd-2.0-sound stammt ebenfalls noch gut erkennbar aus den 1980er Jahren, bringt die eingängige­n Ohrwürmer aber ausreichen­d gut zur Geltung.

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