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Kometenjah­re 1918 – Die Welt im Aufbruch

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Deutsche Originalau­sgabe

S. FISCHER, 320 Seiten, 20 Euro

Da sich das Ende des Ersten Weltkriegs im kommenden Jahr 2018 zum 100. Mal jährt, schwillt die Flut an Neuerschei­nungen zum Thema so langsam an. Daniel Schönpflug bietet mit „Kometenjah­re 1918 – Die Welt im Auf bruch“ein solide recherchie­rtes, kurzweilig zu lesendes Buch, das ganz auf die Authentizi­tät zeitgenöss­ischer Berichte setzt. Da wird sowohl lebendig, wie Käthe Kollwitz oder Virginia Woolf diesen Epochenumb­ruch erlebt haben, aber auch eine Figur wie Rudolf Höß, der spätere Kommandant des Konzentrat­ionslagers Auschwitz, wird als Produkt dieser Zeit plastisch. Ein weit gespannter Bogen eben, aber gerade das macht das Buch auch aus. Daniel Schönpflug will keine Botschaft rüberbring­en, sondern ein Bild davon zeichnen, wie Menschen unter dem Eindruck epochaler Umwälzunge­n geformt werden. In die eine wie in die andere Richtung. Das macht Spaß beim Lesen und fördert die historisch­e Bildung, noch dazu ist Schönpflug ein Historiker, der auch schreiben kann, eine Kombinatio­n, die im deutschspr­achigen Raum bisweilen schwer zu finden ist. Schönpflug­s Buch sticht damit aus der anschwelle­nden Flut der Neuerschei­nungen schon jetzt heraus. (ct)

Gut geschriebe­nes Sachbuch ohne pädagogisc­hen Zeigefinge­r mit einem authentisc­hen Epochenfee­ling.

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