Uwe Kröger: Meine Privatinsolvenz trieb mich fast in den Selbstmord
UWE KRÖGER stürzte seine Privatinsolvenz in eine tiefe Krise. Der Musicalstar wollte sich das Leben nehmen. Was ihn rettete …
Mit Tragödien kennt Uwe Kröger, 52, sich aus, zumindest beruflich. Der gefeierte Musicalstar hat auf der Bühne unzählige Rollen und Dramen durchlaufen. Doch letztes Jahr stand er plötzlich privat im Rampenlicht – der Darsteller musste Insolvenz anmelden. „Es ist überraschend über mich hereingebrochen. Ich hatte das Ausmaß nicht kommen sehen“, erklärt Uwe Kröger, der sich mittlerweile mit seinen Gläubigern geeinigt hat. Doch bis dahin sei es ein steiniger Weg gewesen, wie er BUNTE im Interview schildert.
Letztes Jahr sind Sie mit einer Insolvenz in die Schlagzeilen geraten. Wie haben Sie reagiert, als Ihnen die finanzielle Schieflage bewusst wurde? Ich bin eigentlich ein sehr positiver Mensch. Aber die Sache war mir furchtbar unangenehm und ich machte mir Selbstvorwürfe. Ich dachte, ich hätte versagt, ich bin über 50 Jahre alt, ich kann nichts, ich bin nichts. Ich war am Boden, sah keinen Sinn mehr im Leben.
Das klingt dramatisch … War es auch. Ich habe ernsthaft meinen Selbstmord in Betracht gezogen. Ich hatte sogar schon alles geplant. Als ich im Hotel war, ließ ich mir eine Badewanne ein. Die Wanne war schon voll und ich wollte mir darin mit einer Schere die Pulsadern aufschneiden. Doch dann dachte ich an meine Mutter und konnte es nicht. Sie hat es nicht verdient, dass ihr Sohn auf diese Weise vor ihr stirbt. Das konnte ich ihr nicht antun. Ich musste dann heulen und lachen zugleich, weil ich dachte, dass ich nicht einmal das hinbekomme.
Haben Sie aus der schweren Zeit etwas gelernt? Ich kann sagen, dass ich heute sogar befreiter bin und mehr in mir ruhe. Ich mache keine Gefangenen mehr, sondern sage sofort, wenn mir etwas nicht passt. Außerdem war es eine reinigende Zeit. Ich habe viele sogenannte Freunde verloren. Aber meine wahren Freunde, meine Mutter, meine Kollegen und Fans haben mich aufgefangen. Dafür bin ich unendlich dankbar. Es ist keine Schande, am Boden zu liegen. Es ist nur eine Schande, nicht wieder aufzustehen.
Sie sind mit Ihrem Partner Kiko verlobt. Planen Sie bereits Ihre Hochzeit? Nein. Aber wenn, würde ich gern in Spanien heiraten. Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker und sehr gefühlvoll. Ich liebe Kikos spanisches Temperament und seine feurige Seite. Außerdem hat er ein großes Herz. Gerade im letzten Jahr stand er mir bedingungslos bei. Dabei war er der Letzte, dem ich von meiner Insolvenz erzählt hatte. Ich habe mich nicht getraut, es ihm zu sagen.
Warum? Ich dachte, ich sehe ihn dann nie wieder. Das hätte ich sogar verstanden! Er ist 20 Jahre jünger und ich wollte nicht, dass er meine Last mittragen muss. Aber irgendwann musste ich es beichten. Ich sagte danach, dass ich es verstehen würde, wenn er sich deswegen von mir trennt. Er verließ daraufhin kurz den Raum und als er wiederkam, sagte er nur: „Ich bin richtig sauer. Zum einen, weil du es mir so spät sagst. Und zum anderen, weil du denkst, dass ich dich deswegen verlassen würde.“Ich war zu Tränen gerührt. Er war und ist mein Rettungsanker.