Windhorst ist wieder in Not
Er ist erst 40 Jahre alt – hat aber bereits mehr durchgemacht, riskiert, gewagt und überstanden als die meisten Menschen am Ende eines langen Lebens. Mit 16 gründete Lars Windhorst seine erste Firma, mit 19 zog er nach Hongkong, 1995 nahm ihn Bundeskanzler Helmut Kohl als deutsches „Wunderkind“mit auf Reisen, 2003 meldete Windhorst Privatinsolvenz an, gründete 2004 dann die Investmentgruppe Sapinda und überlebte 2007 ein Flugzeugunglück in Kasachstan. Neben diesen bemerkenswerten Hochs und Tiefs im Leben des gebürtigen Ostwestfalen, Sohn eines Schreibwarenhändlers, summieren sich zudem kleinere Niederlagen: Firmenpleiten, geplatzte Börsengänge, Klagen von Geschäftsfreunden, Verurteilungen vor Gericht. Bei jedem Tiefschlag versicherte der Jo-Jo-Millionär, „das Schlimmste“sei jetzt überstanden.
Nun kämpft Windhorst wieder einmal gegen Turbulenzen. Zwei seiner Investoren, der Milliardär Len Blavatnik und ein Italiener, verklagen den in London lebenden Finanzjongleur auf 86 Mio. Euro. Abgesehen davon scheint Sapinda Invest (Öl, Farmen in Afrika, Minen, Film) gerade finanzielle Probleme zu haben: Im Juni fällige Zinsen auf eine Milliarden-Anleihe wurden zu spät überwiesen.
Windhorst, der einen oligarchenhaft ausschweifenden Lebensstil pflegt, versucht Zuversicht zu verbreiten. Und sollte es mal wieder schiefgehen – für ein furioses Comeback ist der risikoverliebte Wunder-Windhorst allemal gut.