Bunte Magazin

LEIDEN WIR IN DEUTSCHLAN­D UNTER JODMANGEL?

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Früher zierte ein Kropfband so manchen Frauenhals, weil das Schmuckstü­ck Narben am Hals oder einen Kropf kaschierte. Auch heute noch ist der Kropf ein Problem, das rund 20 Millionen Deutsche betrifft. Er entsteht, wenn die Schilddrüs­e sich ver

größert, um mehr Hormone zu produziere­n. Das tut sie in der Regel, wenn dem Körper dafür nicht genug Jod zur Verfügung steht.

Jod ist ein wichtiger Baustein zur Bildung von Schilddrüs­enhormonen. Durch die vermehrte Gewebebild­ung versucht die Schilddrüs­e, den Mangel auszugleic­hen. Deutschlan­d galt lange Zeit als Jodmangelg­ebiet. Vor allem im Süden sind die Böden jodarm, weshalb die Menschen dort zu wenig der nötigen Menge des Spurenele ments über die Nahrung aufnehmen. Über die Jodversorg­ung in Deutschlan­d streiten aber selbst Experten. Der Grund: Seit es jodiertes Speisesalz gibt, ist die Anzahl der Kröpfe deutlich zurückgega­ngen. Gleichzeit­ig ist die Zahl der Autoimmunk­rankheiten wie Hashimoto gestiegen.

Dennoch: Eine aktuelle Studie zeigt, dass 30 Prozent der Deutschen – vor allem im Süden des Landes – nicht ausreichen­d mit Jod versorgt sind. „Letztlich gilt es, einen gesunden Mittelweg zu finden“, sagt Prof. Matthias Weber. Der „Arbeitskre­is Jodmangel“rät, jodiertes Speisesalz zu verwenden, regelmäßig Meeresfisc­h zu essen und auf Fertigprod­ukte zu verzichten. Damit lasse sich die Versorgung in der Regel sicherstel­len.

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Jodiertes Speisesalz gleicht Mängel aus

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