Kolumne:
Déjà-vu für Doris Schröder-Köpf
Manchmal dreht das Leben seltsame Kreise: Der Übertritt der niedersächsischen Grünen-Abgeordneten Elke Twesten, 54, zur CDU hat die Landesregierung in eine Krise gestürzt: Die rot-grüne Koalition verlor damit ihre Mehrheit von einer Stimme. Ministerpräsident Stephan Weil, 58, bietet Neuwahlen an. „Einer Intrige“werde er nicht weichen, sagt er. Fatalerweise muss sich der SPD-Mann nun auch noch gegen Vorwürfe wehren, der VW-Konzern habe Einfluss auf seine Regierungserklärung genommen. CDU und Grüne nutzen die Stunde: Sie verlangen Rücktritt.
Vom Ränkespiel könnte einer profitieren: Boris Pistorius, 57, Innenminister und neue Liebe von Doris Schröder-Köpf, die sich von Altbundeskanzler Gerhard Schröder getrennt hat. Sollte Weils politische Karriere an der Affäre scheitern, könnte Pistorius für die SPD kandidieren und Ministerpräsi- dent werden – mit Doris an seiner Seite.
Was für ein herrliches Déjà-vu! Als sich die damalige Journalistin in Schröder verliebte, war dieser niedersächsischer Ministerpräsident. Nachdem er sich 1997 von seiner dritten Frau Hillu getrennt hatte, stieg die zierliche Blondine zur Landesmutter auf. Ein Jahr später zog sie mit Schröder im Kanzleramt ein – die erste Kanzlergattin mit eigenem Büro. Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. So sagt man. Ob eine Frau das Sprichwort zweimal bestätigen kann, wird sich zeigen …