Streiten verbindet
Manchmal weiß man nicht, ob man sich freuen oder ärgern soll, wenn man einem glücklichen Paar begegnet. Freuen, weil zwei Verliebte einfach schön anzuschauen und so herrlich ansteckend sind. Ärgern, weil man sich fragt, warum es einem selbst nicht gelingt, eine Partnerschaft in solch einer Balance und Harmonie zu führen.
Doch eine intakte Beziehung ist kein Geschenk. So wie Geld nicht vom Himmel fällt, genauso lässt sich privates Glück nicht einfach im Internet bestellen. Man muss selbst etwas dafür tun. Sehr viel sogar. Jeden Tag. Immer. Und man darf vor allem keine Auseinandersetzung scheuen.
Das ist das Credo von TV-Star Jörg Pilawa und seiner Frau Irina. „Wir fetzen uns auch“, sagt sie, „zum Glück.“Ihr Mann ergänzt: „Konflikte auszusitzen ist der Anfang vom Ende einer Beziehung. Eine ‚streitfreie‘ Partnerschaft ist eine tote Partnerschaft.“Gemeinsamkeiten zelebrieren – Unterschiede akzeptieren, lautet ihre Botschaft. Und nichts unausgesprochen lassen.
Es gibt für die beiden aber noch eine zweite, mindestens genauso wichtige Erkenntnis. Seit bei ihrer jüngsten Tochter chronisches Rheuma entdeckt wurde, haben sich die Prioritäten im Leben der Eltern Irina und Jörg Pilawa verschoben. Da bleibt Nebensächliches nebensächlich. Und sie werden jeden Tag daran erinnert, was wirklich wichtig ist. Mithilfe der besten Ärzte und Unterstützung der ganzen Familie lassen sich das Leiden und die Symptome inzwischen einigermaßen kontrollieren. „Der Begriff Glück hat sich für uns durch die Krankheit neu definiert. Wenn es unserer Tochter und ihren Geschwistern gut geht, kann uns nichts mehr den Tag verderben.“
Und das ist sicher etwas, das wir alle im Alltag gern übersehen. Dankbar sein für das, was man hat. Wertschätzen, was man gemeinsam erreicht hat. Jeder von uns kann auf viel mehr im eigenen Leben stolz sein, als er glaubt.