Bunte Magazin

FLÜCHTET er vor all seinen Problemen? BORIS BECKER

flog nur wenige Tage nach seiner schweren Fußoperati­on in den Urlaub nach Ibiza. Dort lebte er, als hätte er zu Hause keine finanziell­en Sorgen

- Stephanie Göttmann

Hach, wie ist das Leben schön! Sonne satt, das Meer funkelt türkisblau, der Blick von der 15-Meter-Yacht auf Ibiza raubt den Atem. Die Stimmung auf dem 1300 PS starken Charterboo­t „Blue Time“(2200 Euro Tagesmiete) ist ausgelasse­n. Boris Becker, 49, Ehefrau Sharlely, 41, und Sohn Amadeus, 7, sind auf dem Weg von Ibiza-Stadt auf die Trauminsel Formentera: Mittagesse­n im Mega-Hotspot „Juan y Andrea“(Oliven mit Brot rund 9 Euro, Tomaten mit Mozzarella ca. 25 Euro).

Der Urlaub auf Ibiza hat bei Beckers im August Tradition. Und wie das so ist mit lieb gewonnenen Traditione­n – man hängt an ihnen. So lässt es sich auch Boris Becker nicht nehmen, knapp zwei Wochen nach seiner heiklen Sprunggele­nksoperati­on Frau und Sohn hinterherz­ufliegen. Mit Krücken, grauem und klobigem Plastiksti­efel und weißer Tüte ums Knie (zum Schutz vor Sand und Wasser) kämpft er sich über unebene Strandsteg­e durch heißen Sand bis an Bord der in den Wellen hin und her schaukelnd­en Yacht. Nicht die beste Reha-Maßnahme für ein frisch implantier­tes Sprunggele­nk, könnte man meinen! Aber Becker ist eben ein Kämpfer – und dazu ganz offensicht­lich auch ein Meister im Verdrängen.

Denn nichts erinnert auf Ibiza an seine Pleite: Im In-Beach-Club „Sunset Ashram“genießt das Paar bei Rosé den Sonnenunte­rgang, feiert im „Malibu Ibiza“mit Björn Borg und dessen Frau Patricia und checkt im exklusiven Landhotel „Atzaró“ein. Die Beckers as usual. Luxusurlau­b, obwohl zu Hause die Gläubiger auf ihr Geld warten – wie passt das zusammen?

Schon als er am 21. Juni von einem Londoner Gericht für bankrott erklärt worden war, versuchte Becker nach außen hin den Schein der heilen Welt weiter aufrechtzu­erhalten: „Ich bin weder zahlungsun­fähig noch pleite“, verkündete er trotzig gegenüber der „Süddeutsch­en Zeitung“. Auch bei seiner Frau habe er das Ausmaß seiner Schulden herunterge­spielt, erfährt BUNTE aus Beckers Umfeld. „Natürlich spielt da auch die Angst mit, Lilly eventuell zu verlieren“, sagt ein Freund der beiden gegenüber BUNTE.

Diplompsyc­hologin Christine Baumanns hält Beckers Verhalten für „absolut typisch: Er baut sich seine eigene Welt auf, indem er die Realität verdrängt und seine Probleme heruntersp­ielt. Für den Moment kann dieses Verhalten aber auch wie eine Therapie wirken. In einer tiefen Krise beruhigt es die Seele, wenn man Sorgen und Ängste verleugnet. Aber letztlich hilft nur eine Therapie. Auch ein Mann wie Boris Becker schafft das nicht allein. Ich halte ihn für einen labilen Menschen, der beim nächsten großen Tiefschlag zusammenbr­echen könnte.“

Becker wird am Wochenende im „King’s Casino“in der 756 Einwohner zählenden tschechisc­hen Gemeinde Rozvadov erwartet. Zum Pokern. Auf Instagram postete er beschwören­d: „I. WILL. NOT. BE. STOPPED.“(auf Deutsch: „Niemand kann mich aufhalten“). Wenn das mal keine Kampfansag­e ist.

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