Das Land nahm Abschied – Witwe Sirikit fehlte …
Mit mehr Pomp und Prunk hätte die Seele von König Bhumibol Adulyadej († 88) nicht in den Himmel aufsteigen können. In einer fünftägigen Zeremonie, die an Gigantik und Spiritualität nicht zu übertreffen war, wurde der am 13. Oktober 2016 verstorbene Monarch nach dem Trauerjahr verabschiedet. Die Kosten: 77 Mio. Euro. Das Königshaus zählt mit einem Vermögen von 35 Milliarden Euro zu den reichsten der Welt …
Eigens für die Feuerbestattung wurde ein goldenes Krematorium mit Teichen und 622 Skulpturen von Göttern und Tieren errichtet – darunter auch eine Figur des Lieblingshundes des verstorbenen Königs. Seine prunkvolle Urne (280 Kilo) wurde auf einem goldgeschmückten Wagen von 222 Soldaten vom Großen Palast zum Krematorium gezogen. Ein symbolischer Akt, denn sie war leer. Der Monarch hatte sich gewünscht, entgegen der Tradition bei Thailands Royals, wie seine Untertanen in einem Sarg verbrannt zu werden.
Das 58 Meter hohe Krematorium symbolisiert den mystischen Berg Meru, der für Buddhisten der Mittelpunkt des Universums ist. Ihrem Glauben nach steigt bei der Verbrennung die Seele in den Himmel auf. Der Duft von 40 000 Sandelholzblumen, die Sarg und Urne schmückten, sollte den Weg weisen.
Unvergessen bleiben die Bilder des neuen, noch ungekrönten Königs Maha Vajiralongkorn, 65, der am Morgen nach der Verbrennung die Asche seines Vaters für weitere Rituale einsammelte. Sie wird später als Reliquie im Palast ausgestellt. Besonders traurig: Witwe Sirikit, 85, geht es gesundheitlich so schlecht, dass sie nicht von ihrem Mann Abschied nehmen konnte.