Haare: Tipps für Glanz und Fülle
GESUNDES, VOLLES HAAR – worauf es bei der Pflege wirklich ankommt und was Sie tun können, damit die Pracht nicht schwindet
Manchmal ist es buchstäblich zum Haare raufen! Anstatt in voller Pracht zu glänzen, erinnert der Schopf eher an eine matte und etwas ausgedünnte Version von Struwwelpeter. BUNTE wollte vom Münchner Dermatologen Dr. Timm Golüke wissen, wie wieder Glanz und Fülle aufs Haupt kommen.
Man sagt ja, der Grundstein für gesundes Haar sei die Kopfhaut … Das stimmt im Prinzip! Gesunde Haarwurzeln sind die „Quelle“für schönes und gesundes Haar. Aber wenn die Kopfhaut zu fettig, zu trocken oder entzündlich
verändert ist, leiden auch die Haarwurzeln. Denn durch die verminderte Durchblutung oder Verkrustungen kann das Haar nicht gesund und ungestört nachwachsen.
Was sind die Auslöser dafür? Das kann viele Gründe haben. Zum Beispiel Produkte, die man nicht verträgt, Tönungen, Kolorationen etc.
Worauf sollte man beim Kauf von Haarpflege achten? Seifen- und sulfatfreie Pflegeprodukte sind bei empfindlicher Kopfhaut meist die bessere Wahl. Gründsätzlich gilt – wie bei unserer Gesichtshaut auch: Die Produkte sollten auf den Kopfhauttyp abgestimmt sein. Wie oft sollte man eigentlich die Haare waschen – und vor allem, wie? Bei schnell nachfettendem Haar kann man ruhig täglich waschen, ansonsten reicht jeder 2. oder 3. Tag. Niemals mit heißem, sondern mit lauwarmem Wasser waschen, denn heißes Wasser entzieht dem Haar zusätzlich Feuchtigkeit. Shampoo erst in den Händen verteilen, dann in Kopfhaut und Ansatz einmassieren. Die Spitzen werden mit dem Ausspülen gereinigt. Und: Einmal shampoonieren reicht. Conditioner, Masken und Co. – braucht das Haar das wirklich? Pflegeprodukte machen durchaus Sinn, sollten aber unbedingt
haar- und kopfhauttypgerecht ausgewählt werden. So verbessern z. B. Shampoos mit Keratin und pflanzlichen Antioxidantien die Haarstruktur, Koffein fördert die Durchblutung der Kopfhaut und kann somit Haarausfall vorbeugen. Bei trockener Kopfhaut sind milde Shampoos oder Conditioner mit Urea ideal.
Apropos – was tun, wenn die Haarpracht schwindet? Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Extrem wichtig ist eine ausgewogene Ernährung. Sie versorgt auch die Haarwurzeln besser. Nahrungsergänzungsmittel mit Inhaltsstoffen wie z.B. Biotin, Vitamin E oder Taurin fördern die Durchblutung der Kopfhaut und können so ebenfalls Haarausfall vorbeugen. Auch eine Plasmabehandlung mit Eigenblut wirkt wahre Wunder (dabei werden Wachstumsfaktoren aus dem Blut gewonnen und mit feinsten Nadeln wieder in die Kopfhaut gespritzt, Anm. d. Red.). Zudem gibt es Produkte – meist als Schaum – mit dem Wirkstoff Minoxidil, die auf die Kopfhaut aufgetragen werden und den Haarwuchs fördern. Leider lässt der Effekt aber nach, sobald man das Mittel absetzt.
DR. TIMM GOLÜKE: „Waschen Sie Ihre Haare niemals mit heißem, sondern mit lauwarmem Wasser“