Das Gedächtnis ist ein DUFTSPEICHER
und Historikerin Annick Le Guérer, die seit Jahrzehnten Düfte erforscht und fast 60 Bücher darüber geschrieben hat. Sie weiß: „Sogar Patienten, die nach einem längeren Koma ihr Gedächtnis verloren haben, kann mit Gerüchen aus der Kindheit geholfen werden, sich zu erinnern.“Untersuchungen bestätigen, dass Duftmischungen aus Lavendel und Orange das Stresslevel um 70 Prozent senken. Selbst bei Geburten werden heute oft Düfte eingesetzt, da sich die Gebärenden besser entspannen und die Neugeborenen leichter zu atmen beginnen. Doch das hochsensible Riechorgan werdender Mütter mag nicht immer eingelullt werden. In Geburtenkliniken, zum Beispiel in Wolfratshausen und Starnberg, beendete man die Beduftung der Kreißsäle wieder – zu penetrant wurde der fortwährende Geruch, zu irritiert waren die Schwangeren, berichtet Gynäkologe Dr. Christoph Bauer.
Tatsächlich nimmt jeder Mensch Gerüche anders wahr. „‚Einfach der Nase nach‘ kann fatale Folgen haben und Unquetrecr, Hametum-Anzeige H//// nexhmmm en rBuunitne ieren“, sagt der Luxem
burger DuftdAuesgsabieg/EnT: e/r.C.yriulnldebeiGBucehurnhgbaisrEnddetd.es Er zeigt, dass es auch dezenter geht, und berät mit seiner Firma Smell Marketing unter anderem die „Hilton“Hotels in Frankreich, Botschaften oder DreiSterneKöche. „Gerade bei einem hochkarätigen Essen oder diplomatischen Beziehungen muss die Duftsignatur perfekt sein“, sagt Gerhardt. Empfängt zum Beispiel eine europäische Botschaft eine asiatische Delegation, können unterschiedliche Kör
die Verhandlungen stören. Der Duft entscheidet in der Liebe Auch bei der Partnerwahl bestimmt die Nase, wo es langgeht: „Wir können das Genom des anderen riechen“, sagt der Berliner Duftexperte Geza Schön. „So wählen wir unterbewusst den genetisch für uns perfekten Partner aus, dessen Erbgut sich von unserem unterscheidet.“Die Evolution mag und braucht Unterschiede, um genetische Defekte auszugleichen und den Genpool frisch zu halten. Studien zeigen
außerdem, wie wichtig der Geruch für die Attraktivität ist: Frauen, die nach Blumen riechen, werden von Männern zwölf Pfund leichter geschätzt. Ein guter Duft lässt Gesichter attraktiv wirken. Dass der eigene Körperduft auch der Verführerischste ist, will Geza Schön zeigen: Er entwickelte ein Parfum, das gar keines sein soll – mit nur einem synthetischen Duftstoff namens Iso E Super, der den eigenen Körperduft auf pheromonische Weise verstärkt. Heraus kam der Duft „Molecule 01“. Als Schön das Parfum das erste Mal trug, dauerte es nur Minuten, bis eine Frau auf ihn zukam und fragte, wer hier so gut riechen würde. Atmen wir die Duftstoffe in die Nase ein, kitzeln sie erst einmal an der Riechschleimhaut der Nasenhöhle. Dann strömen sie über den Rachen zu den Riechzellen. Nur zwei Quadratzentimeter groß ist die Riechschleimhaut, darauf sitzen aber bis zu zehn Millionen Riechzellen. An den Spitzen, den Riechhärchen, werden die Duftstoffe dann aufgenommen und über den sogenannten Riechkolben bis ins Gehirn geleitet. Dort lösen die jeweiligen Gerüche dann eine ganze Bandbreite von Empfindungen aus – von Ekel (der kann überlebenswichtig sein, um uns vor fauligen Lebensmitteln zu schützen) bis Appetit, von Aufmunterung bis Entspannung.
Wann haben wir die Nase voll?
Wenn die Forschung auf die Wirkung der Düfte aufmerksam wird, ist die Wirtschaft nicht weit. Sie hat Düfte inzwischen als riesigen Zukunftsmarkt erkannt. Zwischen 2000 und 3000 verschiedene Duftstoffe werden von der Industrie eingesetzt. Die meisten davon sind synthetisch hergestellt. Überall duftet und riecht es. Das kann schnell in Gestank ausarten und ist nicht für jeden angenehm. Viele Menschen werden davon krank.