Bunte Magazin

Eva Longoria:

Erstes Kind unterwegs – mit 42!

-

in den Mund gelegt: „Ich bin 36 Jahre auf dem Schiff, so lange hat es kein Mann mit mir ausgehalte­n.“Den Satz habe ich für Rademann geschriebe­n. Er ist für ihn ge‑ dacht. Ich sagte mal zu ihm: ,Du hast mir nicht nur die Welt zu Füßen gelegt. Du warst auch der einzige Mann, der es so lange mit mir ausgehalte­n hat.‘ Ich wollte das unbedingt noch ein‑ mal ausspreche­n.

Privat hatten Sie weniger Glück mit den Männern. Sie haben zwei gescheiter­te Ehen hinter sich. Ich wäre nicht der Mensch, der ich heute bin, wenn ich nicht zweimal verheirate­t gewesen wäre. Ich bereue meine Ehen nicht. Dennoch denke ich, der einzige Mann, der mich wirk‑ lich je bedingungs­los geliebt hat, war mein Opa.

Woran sind Ihre Ehen letztlich gescheiter­t? Bei meinem ersten Mann Thomas (Schauspiel­er Thomas Härtner, †71, Anm. d. Red.) habe ich mir nicht vorstellen können, dass wir uns jemals trennen. Dennoch kam es so. Wir haben uns fürchterli­ch gestritten, aber wir waren nie boshaft zuei‑ nander. Trotz der Trennung sind wir Freunde geblieben. Ich bin sogar Patin seiner jüngsten Tochter Ada. Seine Frau zählt mich auch heute noch zur Familie. Bei meiner zweiten Ehe mit Hans von Borsody wollte ich alles richtig machen. Ich war ja immer‑ hin Hans’ dritte Ehefrau. Aber dabei verlor ich mich selbst letzt‑ lich ganz aus dem Blick.

Woran lag das? In der Liebe war ich zu dumm. Ich habe nie gelernt, vernünf‑ tig mit ihr umzugehen. Ich habe Liebe erlebt und dafür bin ich dankbar. Aber letztlich holte mich in der Ehe jedes Mal der All‑ tag ein. Eine Liebe wahrhaftig zu leben ist schwer. Man muss dem anderen die Freiheit lassen, so zu bleiben, wie er ist. Und man kann nur so viel Liebe erhalten, wie der andere bereit ist zu geben. Liebe lässt sich eben nicht einfordern.

Glauben Sie noch an die wahre Liebe? Wenn mir eine Liebe begegnen würde, würde ich nicht die Au‑ gen verschließ­en – und schon gar nicht mein Herz! Ob ich noch einmal wie früher mein komplettes Leben für einen Mann um‑ krempeln würde? Das kann ich nicht sagen.

Was müsste ein Mann mitbringen, um Ihr Herz zu erobern? Humor! Das ist das Wichtigste. Au‑ ßerdem sollte er auch nicht auf dem Schlauch stehen. Ich halte mich zwar nicht für Einstein, aber auch nicht für ganz doof. An anderen Punkten wie Al‑ ter oder Äußerlichk­eiten halte ich mich nicht auf.

Bereuen Sie es, keine eigenen Kinder zu haben? Es ist keine Frage des Bereuens. Ich habe nie etwas dagegen unternomme­n. Im Gegenteil: Ich hätte mich irrsinnig über ein Kind gefreut. Aber es war mir nicht vergönnt, ein eigenes Baby zu bekommen. Das Schicksal mein‑ te es anders. Das ist natürlich schade. Meine Ärztin sagte ein‑ mal: „Frau Keller, Sie haben dafür so vieles erlebt und die Welt sehen dürfen.“Das habe ich dann akzeptiert.

Was bedeutet Alter für Sie? Obwohl die Freunde und Vertrauten leider weniger werden, habe ich noch nicht begriffen, dass das Leben endlich ist. Ich kann schwer Abschied nehmen und kann mir nicht vorstellen, dass ich mal nicht mehr da bin. Und wie soll die Welt auch ohne mich auskommen? (lacht)

Haben Sie Angst vor dem Tod? Ja! Ich war immer so naiv zu glauben, dass mich das nicht betrifft. Aber ernsthaft zu sagen, dass mein Leben irgendwann vorbei sein könnte, das schiebe ich von mir weg. Es ist vielleicht die Angst davor, leiden zu müssen.

Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod? Würde ich gern. Aber ich bin nicht wirklich über‑ zeugt. Der Tod ist das Ende des menschlich­en Bewusstsei­ns und des Körpers. Meine Moleküle oder Atome blei‑ ben vielleicht erhalten. Aber ich denke nicht, dass das Staub‑ korn noch weiß, dass es aus mir kommt. Das Leben ist ein Ge‑ schenk, das man nutzen sollte.

Wie nutzen Sie Ihr neues Leben nach dem „Traumschif­f“? Ich habe mich von einer Rolle, aber nicht von meinem Be‑ ruf getrennt. Ich würde mich freuen, Rollen zu spielen, in de‑ nen ich so alt sein darf, wie ich bin. Ansonsten tippe ich ge‑ rade auf meiner alten Reiseschre­ibmaschine. Ein richtiges Buch zu schreiben, war immer ein Traum von mir. Den er‑ fülle ich mir jetzt. Ob es auch ein Bestseller wird? Abwarten.

 ??  ?? WEITBLICK Heide Kel‑ ler freut sich, von der Terrasse des „Grand‑ hotel Petersberg“den Drachenfel­s zu sehen
WEITBLICK Heide Kel‑ ler freut sich, von der Terrasse des „Grand‑ hotel Petersberg“den Drachenfel­s zu sehen
 ??  ?? BEIM FOTO‑ TERMIN Heide Keller mit Foto‑ graf Jens van Zoest und BUNTE‑ Redakteur Constantin Beck‑ Mannagetta (r.)
BEIM FOTO‑ TERMIN Heide Keller mit Foto‑ graf Jens van Zoest und BUNTE‑ Redakteur Constantin Beck‑ Mannagetta (r.)
 ??  ?? DIE CREW Heide Keller mit Sascha Hehn (l.), Wolfgang Rademann und Nick Wilder (r.)
DIE CREW Heide Keller mit Sascha Hehn (l.), Wolfgang Rademann und Nick Wilder (r.)

Newspapers in German

Newspapers from Germany